Plauen. Im Öffentlichen Nahverkehr ziehen die Verantwortlichen derzeit alle Register, damit die Busse und Bahnen rollen. Der Landkreis übernahm vor einer Woche die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckende Busbietergemeinschaft und leitete den Prozess der Rekommunalisierung ein, da ansonsten der Regional- und Schulbusverkehr stehen geblieben wäre. Auch bei der Plauener Straßenbahn (PSB) geht man ungewöhnliche Wege. So sitzt in diesen Tagen PSB-Geschäftsführer Karsten Treiber nicht nur am Schreibtisch, sondern auch am Lenkrad.
Seit Anfang Dezember ab und an hinterm Bus-Lenkrad
"Zum ohnehin schon vorhandenen Personalmangel kommen derzeit so viele krankheitsbedingte Ausfälle, dass ich mich entschlossen habe, auch selbst auszuhelfen", überraschte der Straßenbahn-Chef als zusätzlicher Stadtbusfahrer. Kollegin Iris Welsch hatte das Fahrzeug am Tunnel übergeben. Dann startete Karsten Treiber Richtung Neundorf. Fahrgast Jens Peterhänsel staunte: "Das passiert nicht alle Tage, dass ich vom Chef persönlich nach Hause gefahren werde." Karsten Treiber wollte seine Sonderschichten eigentlich gar nicht publik machen. Seit Anfang Dezember sieht man ihn demnach ab und an auf den Stadtbuslinien. "Wir müssen alle zusammen versuchen, auch diese Zeit zu meistern", sagt der 58-jährige Plauener, der seit dem 1. September 1981 im Unternehmen tätig ist.