Pausa. Energiesparen, grüne Politik und Urlaub im Inland machen vor dem Fasching nicht Halt. Die Pausaer Faschingsnarren zieht es diesmal zum Campen. Dabei kommen dem Bürgermeister, einer Ärztin und anderen offenbar ein paar gute Ideen, wie man die derzeitige Lebenslage in den Griff kriegen kann.
Mülleimer im Mittelpunkt
Was wohl die Mülleimer alles so erleben mögen, vor allem auf dem Pausaer Campingplatz, das erfuhr das Faschingspublikum am vorigen Wochenende auf vergnügliche Art. Gabi Goller und Tochter Jessica hatten sich in ihrem Sektch kurzerhand in Behälter verwandelt, die alles fassen, was der Mensch nicht mehr braucht. Da steckte die Ärztin, die vorbei kam, ihren Kopf tief in den Mülleimer. Was sie suchte? Angebrochene Arzneimittel, die manche Leute nicht mehr benötigen, andere aber umso mehr. Da es ja derzeit nicht mehr all Medikamente gibt, müsse man eben teilen und wiederverwenden. Dass aber der Bürgermeister gar die Weltkugel in den Abfall schmeißen wollte, wunderte sogar den Mülleimer. "Wegen der Energie", so der Faschings-Bürgermeister, der als jener verkleidet war. Man könne sich das als Stadt nicht mehr leisten. Da hatte der Mülleimer eine Idee, womit man sogar noch den Tourismus in der Erdachsenstadt ankurbeln könnte: "Deine Rathausmädels drehen die Weltkugel, am besten in Dessous und im Dreischichtsystem."
Viel Schwarzer Humor
Zuvor gab es richtig schwarzen Humor: "Bluthochdruck und Herzprobleme haben ja viele, da dachte ich mir, die wichtigsten Sachen sage ich vor der Pause", meinte Frank Olzscha, der Pausaer Bote und Faschingschef zum Publikum. Er war in gewohnter Manier äußerst scharfzüngig in der Bütt zu erleben und erzählte vom Urlaub und Campen: "Im Kleiderschrank meiner Frau hängen Klamotten für zehn Frauen und vier Jahreszeiten. Nur für sie ist nichts dabei." Und warum die Männer gerne nach Florida fliegen und ihre Frauen zum Schwimmen ins Meer schicken? "Jetzt ein Hai, und ich bin frei." Und: "Ich wollte ja auch einen Witz über die Deutsche Bahn erzählen, aber der kam nicht an." Seitenhiebe gegen die Politik fehlten nicht. "Eigentlich war die CDU eine Partei des Fortschritts, noch ein Schritt, und sie ist fort." Und die Grünnen? "Die müssen mehr Kröten schlucken, als sie über die Straße getragen haben." Zur Gesundheitspolitik: "Bei Viagara zahlt die Krankenkasse, bei der Brille nicht." Und warum die Geburtenrate eingebrochen ist? "Weil die Handwerker nicht mehr in die Wohnungen durften." Und dann wäre noch die Blondine, die einen Polizisten zu Fall gebracht hatte und die die 110 anrief: "Jetzt seid ihr bloß noch 109."
Zwischen den sinnreichen Reden und Sketchen wurde dem Publikum etwas fürs Auge und Ohr geboten. Etwa wenn die Damen vom Ballett a.D. auf der Bühne tanzten, das FCP-Ballett glänzte und Bein zeigte oder die Minister "Wochenend' und Sonnenschein" sangen.
Weitere Veranstaltungen gibt es am nächsten Wochenende: Am Freitag. 17. Februar steigt um 20 Uhr der dritte Galaabend. Am Samstag, 18. Februar, ist Faschingstanz, ebenfalls 20 Uhr. Alle kleinen Leute sind am Sonntag, 19. Februar, um 15 Uhr, zum Kinderfasching eingeladen.
Rund geht es nochmal am 20. Februar, dem Rosenmontag, ab 20 Uhr, an diesem Abend ist auch die Thierbacher Schalmeienkapelle dabei.
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