Gebersreuth. Wenn die Leute mit dem Auto anhalten, freut sich Anke Schmidt. Denn genau gegenüber von ihrem Haus in Gebersreuth hat sie zusammen mit Ehemann Lutz ein richtiges Osterhasendorf aufgebaut. Es sind insgesamt 17 Langohren, die hier fröhlich in verschiedenen Szenen zusammensitzen. Zuviel, um beim Vorbeifahren wirklich alles zu sehen. Deshalb stellen viele Leute ihr Auto an den Straßenrand, um die Osterhasenwelt zu bestaunen. So wie Christa Schröder aus Lössau, die sich mit ihrer Enkelin Laura alles genau anschaut. "Man kommt mit den Leuten schnell ins Gespräch", freut sich Anke Schmidt. Lutz Schmidt bietet dem Mädchen an, in die Gummibärchentüte zu greifen. "Es ist über Gebersreuth der schnellste Weg für die, die von Oberfranken ins Thüringische oder Sächsische wollen", sagt Anke Schmidt. Dementsprechend kommen recht viele Autos vorbei.
Kinder kommen gern vorbei
Zwei Jahren hatten die Schmidts mit ihren Osterhasen pausiert. "Wegen Corona, es sollten ja nicht so viele Menschen zusammenkommen", sagt Anke Schmidt. Umso mehr freut sie sich, dass die Osterhasen so freudig angenommen werden. "Wir haben ja im Dorf auch 30 Kinder, zwischen null und 17 Jahre alt", sagt sie. Klar kommen die Mädchen und Jungen an diesen Tagen auch gerne zum Gucken. Die Nähmaschine, an welcher eine Osterhäsin fleißig zu werkeln scheint, ist dieses Jahr neu. "Im Sommer habe ich sie dann im Garten stehen mit einer Tischdecke drauf", berichtet die Gebersreutherin.
Überlegungen über zusätzliche Sitzbank
Es gibt zwei Maltische, einmal mit Buntstiften und einmal mit Wasserfarben, dazu eine Ballwurfstation und Dosenwerfen. "Die Kinder sollen nicht nur gucken, sondern auch aktiv werden können", meint Lutz Schmidt. Und seine Ehefrau ergänzt: "Wir überlegen jetzt schon, ob wir eine Sitzbank für die Eltern sowie Omas und Opas hinstellen." Damit ihnen das Warten nicht zu lange wird, wenn der Nachwuchs beschäftigt ist.
Hasenfamilie wächst weiter
Angefangen hatte alles vor rund zehn Jahren. "Da bekam ich zwei Osterhasen aus Stroh von meiner Schwester geschenkt", erinnert sich die Gebersreutherin. Da beschloss sie, weitere Osterhasen selbst zu bauen. Dazu dienen Reißigbesen, deren oberer Teil geteilt wird, sodass zwei lange Ohren entstehen. Der Stiel ist dann das Gerüst für den Körper. "Stroh, Heu und Jutesäcke verwende ich dazu", sagt Anke Schmidt. Klar werden die kleinen und großen Strohasen dann mit Kleidung angezogen. Eine Langohr-Großfamilie namens Hoppel-Poppel sitzt am Tisch, dann gibt es noch einen Kaufmannsladen, eine Hasenschule und weitere liebevoll gestaltete Details. "Zwei Tage brauchen wir immer zum Aufbauen", so Anke Schmidt. "Im März hatten wir schon angefangen." Zwischendurch musste alles mit einer Plane abgedeckt werden, wegen des schlechten Wetters. Von dem Geld, welches die Leute in die Spendenbox werfen, kaufen die Schmidt wieder etwas Neues dazu.
Ganzes Dorf hat ein Auge auf Osterwelt
"Die Nachbarn brachten auch schon Stühle und einen Tisch zum Malen für die Kinder", sagt Anke Schmidt. Überhaupt, Abwechslung in den Bildern finden beide gut. Die Leinwände hat Anke Schmidt mit Acrylfarben österlich verziert. Was sie beruflich macht? "Ich habe Möbeltischlerin gelernt, arbeite aber jetzt in der Produktion", sagt sie. Das Malen und Werkeln ist Hobby. Und dann ist es ja im Dorf auch so, dass jeder bisschen mit aufpasst, dass von der schönen Osterwelt nichts wegkommt. Und das sei bisher auch nicht passiert.
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