Die Gerüchteküche brodelte schon lang. Doch seit Freitag ist bekannt: Der Plauener Omnibusbetrieb (POB), gemeinsam Bietergemeinschaft mit der Verkehrsgesellschaft Vogtland (VGV) in Rodewisch, hat zum 1. April den Vertrag zur Beförderung im Vogtland gekündigt. Damit ist ungewiss, wie es ab Freitag mit dem Linien- und Schülerverkehr im Vogtland weiter geht. Doch wie konnte es soweit kommen?

 

Kosten von Anfang an knapp bemessen gewesen

Die Probleme sind wohl nicht über Nacht entstanden. Bereits seit der öffentlichen Ausschreibung des Verkehrs im Jahr 2019, bei dem die oben genannte Bietergemeinschaft gewann, entwickelten sich Schwierigkeiten. So wurden im Nachhinein mehrere bekannte Bus- und Verkehrsunternehmen im Vogtland als Subunternehmer beschäftigt, um die Beförderung zu decken. Doch auch hier gab es im Laufe der letzten Jahre Kündigungen auf Subunternehmer -Seite, da die Kosten mit dem gebotenen Preis pro Kilometer einfach nicht gedeckt werden konnten. Doch die Kosten seien von Anfang an sehr knapp bemessen gewesen, heißt es intern, die gestiegenen Kraftstoffpreise scheinen nun ihr übriges getan zu haben.

 

Auch Jobs im Betrieb hängen an der Entscheidung

Am Montag sollte es ein geheimes Krisengespräch zwischen den beteiligten Parteien, also der Bietergemeinschaft, Zweckverband und Landkreis unter Landrat Rolf Keil gegeben haben. Der Ausgang dieser Gespräche ist für die Öffentlichkeit bisher unbekannt, obwohl der Freitag immer näher rückt und unklar bleibt, wie der Bustransport gewährleistet werden soll - insbesondere der Schülerverkehr, für den der Landkreis auch in der Pflicht steht.

Am Dienstag sollte ursprünglich auch laut anonymer Quelle eine Betriebsversammlung in Plauen stattfinden, um zunächst die eigenen Mitarbeiter über die Lage und die Zukunft der Bietergemeinschaft zu informieren. Diese wurde kurzfristig abgesagt, obwohl an dieser Entscheidung auch viele Jobs hängen.

Das Landratsamt des Vogtlandkreises verweist auf Nachfrage auf den Zweckverband des ÖPNV im Vogtland. Der Zweckverband antwortete allerdings bis zur Veröffentlichung des Artikels nicht auf die BLICK-Presseanfrage. Insgesamt bleibt die Mehrheit der Informationen für die Öffentlichkeit unzugänglich - und damit auch die Gewissheit über die Zukunft des Busverkehrs, denn nicht nur, aber vordergründig die Schüler nutzen.