Plauen. Noch ist der Drittligaabsteiger SV 04 Oberlosa nicht so richtig angekommen in der Mitteldeutschen Oberliga. Die 28:32-Niederlage (14:18) gegen die HSG Freiberg hatte drei wesentliche Ursachen. Zu keinem Zeitpunkt des Spiels kamen die Plauener in Reichweite. Freiberg marschierte ständig mit einer Drei- bis Sieben-Tore-Führung vorne weg.
Zu wenig Körper, zu wenig Gegenwehr
Teamchef Ladislav Brykner wollte nach Spielschluss "keine Ausreden gelten lassen. Uns haben sicherlich wichtige Spieler verletzungsbedingt gefehlt. Aber wir haben einfach viel zu viel zugelassen. Die Niederlage zeigt deutlich, wo es bei uns derzeit fehlt", schätzte der verantwortliche Plauener Übungsleiter ein. Ursache Nummer 1 der Niederlage war "unsere fehlende Körperlichkeit", erkannte der Oberlosaer Livestream-Kommentator Jörg Scholz. Mit einer gesunden Männerhärte machten die Gäste den Vogtländern vor, was in dieser Liga angesagt ist.
Der Freiberger Felix Kempe warf 11 Tore
Weil die Spitzenstädter in der Kurt-Helbig-Sporthalle ständig Lücken in der zentralen Deckung anboten, durchbrachen die kräftigen Freiberger immer wieder mit der Brechstange die Plauener Abwehr. Vor allem der Freiberger Felix Kempe (11 Tore) durfte aus der zweiten Reihe "aufsteigen" und quasi ohne Gegenwehr einnetzen. Weil der etatmäßige Plauener Schlussmann Benas Vaicekauskas wegen einer Grippe passen musste, rückte Jan Leppert aus der zweiten Mannschaft mit ins Tor. "Wenn eine Abwehr drauf geht und den Schützen beim Wurf stört, hast du es als Keeper leichter die Bälle zu parieren, weil sie dann nicht so präzise einschlagen", stellte der Routinier fest.
Nach 16 Minuten lag Oberlosa bereits 5:12 zurück
Die zahnlosen Oberlosaer gerieten gegen die bissigen Freiberger schnell klar ins Hintertreffen. Nach 16 Minuten hieß es aus Plauener Sicht 5:12. Dieses Polster schrumpfte zwar zwischenzeitlich auf 14:18 (Halbzeitstand) und nach einem artistischen Überkopfwurf von Kreisläufer Libor Hanisch auf 19:22 (41.). "Aber immer dann, wenn wir vielleicht hätten etwas reißen können, haben wir durch eigene Fehler den Anschlusszug verpasst", ärgerte sich der elffache Plauener Torschütze Sebastian Naumann, der sich genau wie Neuzugang Franz Schauer (6 Treffer) in guter Verfassung präsentierte. Ursache Nummer 2 für die Plauener Niederlage war einfach die eigene Fehlpass- und Fehlwurfquote.
Spitzenstädter empfangen am Samstag den HC Glauchau/Meerane
Die Ursache Nummer 3 für die erste Saisonniederlage im vierten Spiel dürfte die Tatsache sein, dass die Spitzenstädter derzeit Woche für Woche mit anderen Formationen auflaufen müssen und auch, dass die neuen Leute noch nicht richtig in Szene gesetzt werden. Der Freiberger Mannschaftsbetreuer Andreas Tietze kann die Oberlosaer Problemlage sehr gut verstehen: "Wir haben unsere Mannschaft neu zusammengestellt und gleich die ersten zwei Spiele verloren. Jetzt läuft es besser. Die zwei Siege tun unserem Selbstvertrauen gut." Die Möglichkeit, dem enttäuschten Plauener Anhang ein anderes Oberlosaer Gesicht zu zeigen, gibt es für den SV 04 gleich am kommenden Samstag. Dann empfangen die Spitzenstädter um 19 Uhr den HC Glauchau/Meerane in der Kurt-Helbig-Sporthalle.
Statistik
SV 04 Oberlosa: Flämig, Leppert - Ebert (1 Tor), Wetzel (1), Roth (3/davon 1 Siebenmeter), Bühring, Trommer-Ernst, Wokan, Wunderlich, Richter, Schauer (6), Duschek, Hertel (3), Hanisch (1), Kolomaznik (2), Naumann (11/5). Es waren insgesamt 485 Zuschauer anwesend.
erschienen am 04.10.2022