Plauen. "Unter Druck" nennt sich die neue Ausstellung im Erich-Ohser-Haus. Kuratorin Iris Haist, deren Vertrag im Sommer ausläuft, sprach im Vorfeld von einem spannenden Thema.
Erich Ohser als Karikaturist im Nationalsozialismus
Am Fallbeispiel des Ullstein-Verlags wird Ohsers Zeit als Karikaturist im Nationalsozialismus näher beleuchtet. Insofern ist es auch eine Mediengeschichte des Zeitungswesens. Konkret geht es um die Jahre 1934 bis 1944. In dieser Zeit arbeitete der gebürtige Vogtländer unter anderem für die "Berliner Illustrierte Zeitung", "Der Stern", "Signal" und "Das Reich". Es war die erfolgreichste und zugleich schlimmste Zeit für Erich Ohser beruflich und privat. Bei einem Rundgang entdecken Besucher Gegenüberstellungen von Zeichnungen und fertigem Zeitungslayout.
Den Zenit seiner Bekanntheit erreichte Ohser 1936 mit seinen witzigen Geschichten über "Vater und Sohn". Dies belegt ein Foto auf der Titelseite der Berliner Illustrierten Zeitung. Zu sehen ist der berühmte Zeichner mit seinem Sohn Christian. Für Haist ist die Thematik der Schau noch lange nicht ausgeschöpft. "Hier gibt es noch genug Stoff für zukünftige Ausstellungen und Publikationen."
Zeitgenössischer Kommentar von Künstler
Begleitet wird die Ausstellung vom zeitgenössischen Kommentar des Köllner Comic-Künstlers Leo Leowald, der am 15. Juni (19 Uhr) zu einer Comic-Lesung einlädt. Der Katalog zur aktuellen Ausstellung ist an der Kasse des Vogtlandmuseums erhältlich. Gäste können sich zudem an einer originellen Fotowand ablichten.
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