Pausa. Nachhaltigkeit soll im Unternehmen Linhardt, welches seit mehr als 30 Jahren im Pausaer Gewerbegebiet angesiedelt ist, zukünftig eine größere Rolle spielen. Genauso spricht das Unternehmen gerne von der Linhardt-Familie, die man sein will. Julia Schröder, die seit zwei Jahren das Pausaer Werk mit 268 Mitarbeitern leitet, ist es wichtig, beides umzusetzen und zu leben.
"Für die neue Fertigungslinie, die Ende Juni aufgebaut wird, suchen wir noch 16 neue Mitarbeiter, welche wir bereits frühzeitig anlernen wollen." An einer Linie arbeiten pro Schicht bis zu sechs Personen und zwar in vier Schichten, die regelmäßig wechseln. "Sonntagvormittag und -nachmittag aber hat jeder frei", sagt die Werkleiterin. "Dafür sind wir extra von 40 auf 38 Stunden herunter, und das bei gleichem Lohn." Tubenproduktion gibt es nicht als Beruf, Industriemechaniker, Drucktechniker oder auch Quereinsteiger sind gefragt. "Wir haben auch einen ehemalige Bildhauer oder Fleischer". Die Qualifizierungsphase dauert ein halbes Jahr. Auch einige Auszubildende lernen derzeit bei Linhardt den Beruf des Industriemechanikers, Elektrikers oder Maschinen- und Anlagenführers. Das Thema Nachhaltigkeit soll bei Linhardt zukünftig einen breiteren Raum neben der Tubenproduktion einnehmen. "Wir ersetzen die alte Beleuchtung durch LED-Lampen. Und wir wollen Wärmerückgewinnung erzielen", sagt Schröder.
Sie selbst ist dankbar, sagt sie, dass sie im Alter von 30 Jahren bereits Betriebsleiterin bei Linhardt werden durfte. "Das war eine große Chance, Verantwortung zu übernehmen." Zuvor lebte die studierte Laser- und Optotechnologin Julia Schröder fünf Jahre in Hamburg, wo sie in der Entwicklungsabteilung eines Unternehmens tätig war, welches Medizinprodukte herstellte. "2018 habe ich entschieden, dass ich zurück ins Vogtland wollte." Sie begann bei Linhardt in der Produktionsverbesserung und wurde zur Schichtleiterin, bevor sie 2019 zur Werkleiterin ernannt wurde. "Mir ist wichtig, dass der Mensch mehr im Mittelpunkt steht." Er ist es, der ein gutes Produkt herstellt. Und: "Ich kenne jeden Mitarbeiter mit Namen." Sich auf Augenhöhe und trotzdem mit Respekt zu begegnen und auch das Familiäre, das sei ihr wichtig. Die Mitarbeiter sollen einbezogen werden und sich wohl fühlen an ihrem Arbeitsplatz.
erschienen am 23.04.2022