Plauen. Halle? Ja, Halle. Das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation wurde von der Jury nicht nach Frankfurt/Oder oder nach Plauen/Leipzig vergeben. Das Gremium entschied sich für Halle an der Saale "und damit für einen Bewerber, der keine Außengrenze zu Osteuropa hat", stellte der Plauener Oberbürgermeister Steffen Zenner fest.
Eine Stadt unter Schock
Wer den Hauptakteuren genau zuhört, der bemerkt: Die Spitzenstadt steht unter Schock. OB Steffen Zenner räumt ein: "Als ich von der Entscheidung erfahren habe, war ich deprimiert. Ich kann keinem erklären, was in Halle besser sein soll, als in Plauen/Leipzig." Die hochkarätige Jury hat demnach nicht erkannt, welch einmalige Chance hier vergeben wurde, weil gerade die Doppelbewerber Plauen/Leipzig endlich mal eine Brücke geschlagen hätten zwischen dem abgehängten ländlichen Raum und den Großstädten. "Stattdessen hat die Jury das Kernthema, die Stärkung des ländlichen Raumes, völlig übergangen. Halle ist die viertgrößte Stadt Ostdeutschlands", ärgert sich Steffen Zenner über die erneute Großstadt-Leuchtturmpolitik.
Auch Leipzigs OB ernüchtert
Weil die Bundestagsabgeordnete Katrin Budde als Vorsitzende der Jury auch noch aus Sachsen-Anhalt kommt, ist die Ernüchterung auch beim Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung riesig. Der Bund gibt nun einmalig 200 Millionen Euro sowie jährlich weitere 40 Millionen Euro nach Halle.
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