Plötzlich stand alles in Flammen! Der Schock sitzt heute noch tief im AV Germania Markneukirchen. Die legendäre Ringerkampfarena. Das Herzstück dieses stolzen Vereins. Es war binnen drei Stunden bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Mitten in der Coronakrise, einer Extreminflation und dem Fachkräfte-Handwerker-Mangel die Kraft aufzubringen, die Halle wieder aufzubauen und bundesligatauglich zu machen, diesen unglaublichen Kraftakt haben die 260 Frauen und Männer des AV Germania in zwei Jahren und vier Monaten hinbekommen. Zur Neu- und Wiedereröffnung reiste sogar Ministerpräsident Michael Kretschmer an: "Ich bin von euch beeindruckt! Ihr seid das beste Beispiel für gesellschaftlichen Zusammenhalt", stellte Michael Kretschmer klar.

 

Riesiges Dankeschön an alle Unterstützer

Deutlich anzumerken war den Markneukirchener Funktionären die Aufregung. Nach dieser unfassbaren Brandkatastrophe einen Festakt mit Ministerpräsident feiern zu dürfen, es wirkte wie Balsam. Auch bei Vereins-Chef Jens Berndt. Der Vorsitzende sagte im Namen der Germanen tausendmal danke. Jeder im Saal spürte: Dieser Dank kommt von innen und er hat die Sportler um die Germania-Legende André Backhaus sowie AVG-Vize Jörg Guttmann noch enger zusammenrückenlassen, als man ohnehin schon zusammenhält. Landrat Thomas Hennig und der Wahlkreisabgeordnete Andreas Heinz sahen sich bestätigt: "Wir haben hier nach unseren Möglichkeiten alles getan, damit es weitergehen kann. Unser großer Dank gilt dem Freistaat, den vielen Spendern und Sponsoren sowie diesem tollen Verein, der so wichtig ist für Markneukirchen!"

 

Freitag Tag der offenen Tür - Samstag Bundesligapremiere

Diesen Freitag werden die Räume ab 15 Uhr zum Tag der offenen Tür für alle Interessenten geöffnet. Am Samstagabend steigt in der Arena beim ersten Bundesligaheimkampf gegen den SC Kleinostheim ab 19.30 Uhr dann die Premiere.

 

Zur Historie des Schützenhauses und der Ringerhalle

Zur Geschichte: Am 1. Mai 1862 erfolgte die Grundsteinlegung. Das Markneukirchener Schützenhaus wurde dann am 20. September 1863 eröffnet. Das Volkshaus war dann jedoch nach dem Ende der DDR baufällig. Der Verfall begann. Die Stadt wurde im Januar 2009 Eigentümer. Im November 2009 erfolgte der Abriss. Die Ringer durften jedoch am Standort bleiben und ihren Teil des Schützenhauses, eben die Ringerhalle, erhalten. Dieses Gebäude aus dem Jahr 1966 wurde schließlich umfangreich saniert und stand vor zwei Jahren kurz vor der Fertigstellung. Doch jener Vorgängerbau wurde im April 2021 bei einem Brand zerstört. Laut Polizei war ein technischer Defekt die Ursache. Die Feuerwehr verhinderte noch schlimmeres.

 

Beispiellose Unterstützung von allen Seiten

Der Erstligist erfuhr eine beispiellose Unterstützung. "Vom fünfjährigen Nachwuchsringer, der uns sein Sparschwein brachte, über die Bevölkerung bis hin zum Benefizturnier des VfB Schöneck sowie dem Benefizspiel des BC Erlbach gegen Erzgebirge Aue. Am Ende sind mehr als 100.000 Euro an Spenden für den Neubau zusammengekommen", verkündete Vereins-Chef Jens Berndt mit zittriger Stimme. Außerdem wurde der Neubau von der Kommune mit 350.000 Euro und dem Freistaat Sachsen mit 575.000 Euro unterstützt.

 

Dieser Kraftakt wurde zum Gemeinschaftswerk

Insgesamt hat dieser für den Sport so wunderbare Bau 1,3 Millionen Euro gekostet. "Dieser Kraftakt ist zum Gemeinschaftswerk geworden", freute sich Landrat Thomas Hennig. Markneukirchens Bürgermeister Toni Meinel bedankte sich besonders bei seinem Vorgänger Andreas Rubner. Bemerkenswert: Landrat Thomas Hennig unterschrieb einen Mitgliedsantrag beim AV Germania. Die Präsidentin des Ringer-Verbandes Sachsen, Christine Menzel, feierte ihren Geburtstag nicht in Leipzig, sondern in Markneukirchen, um bei der Eröffnung dabei zu sein. Und die Erlbacher Fußballer packten zu ihrem 10.000 Euro-Scheck aus dem Benefizspiel noch einmal 3.333 Euro aus dem Erlös obendrauf. Herzlichen Glückwunsch an den AV Germania Markneukirchen. Ihr seid ein toller Verein!