Plauen. Es ist beschlossene Sache. Der Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland (ZWAV) kommt nicht umhin, seine Preise angesichts der allgemeinen Teuerung ebenso zu erhöhen. Für viele Verbandsräte ist das besonders bitter. Denn der ZWAV hatte den vogtländischen Bürgern fast 30 Jahre keine einzige Erhöhung der Wasserpreise aufgebürdet. "Stattdessen hat unser Zweckverband in dieser Zeit sechsmal die Entgelte für Trinkwasser gesenkt", berichtet der Verbandsvorsitzende und Plauener Oberbürgermeister Steffen Zenner. So hatte 1996 der Kubikmeter noch umgerechnet 2,63 Euro gekostet. Aktuell berechnet der ZWAV den Kunden 1,88 Euro pro verbrauchtem Kubikmeter Trinkwasser. Im Protokoll der jüngsten Verbandsversammlung steht: "Die allgemeine Preissteigerung geht nicht spurlos am vogtländischen Wasserversorger vorbei. Zum 1. Januar 2025 muss es eine Preisanpassung geben."

 

In der Verbandsversammlung sind alle Bürgermeister des Vogtlandkreises vertreten

Die Verbandsversammlung des ZWAV hatte am Montag neue Wasserpreise für das nächste Jahr beschlossen. In der Verbandsversammlung sind alle Bürgermeister des Vogtlandkreises vertreten. Der Verbandsvorsitzende und Plauener Oberbürgermeister Steffen Zenner erklärte dort, dass der ZWAV durch gestiegene Kosten für Energie, Material und Personal bei gleichzeitig hohem Investitionsbedarf zu einer Anpassung der Preise gezwungen ist. Der Mengenpreis für Trinkwasser wird demnach auf 2,28 Euro pro Kubikmeter erhöht. Der monatliche Grundpreis steigt von 10,97 Euro auf 12,57 Euro. Das entspricht einer Steigerung um 21 beziehungsweise 15 Prozent. Steffen Zenner betonte: "Die Kosten für die Wasserverbraucher liegen immer noch unter dem Niveau von 1996." Er verweist außerdem darauf, dass der ZWAV als öffentlich-rechtlicher Zweckverband keine Gewinne erzielt. "Die Höhe der Preise ergibt sich daher ausschließlich aus den tatsächlich anfallenden Kosten", so der Zweckverbandsvorsitzende.

 

Abwasserentgelt steigt ebenfalls

Auch die Entgelte für die Abwasserentsorgung werden ab 2025 angepasst. Aus den genannten Gründen. Hier gab es bereits 2023 eine Preiserhöhung durch die gesetzlich geforderte Einführung der Umsatzsteuer. Dazu weisen die Verantwortlichen auf folgenden Umstand hin: "Auch im Abwasser gab es seit fast 20 Jahren stabile Preise." Eine erste Erhöhung erfolgte 2023 durch die gesetzlich geforderte Einführung der Umsatzsteuer. Ab 2025 wird der Grundpreis von 10,95 Euro auf 13,33 Euro steigen. Der Mengenpreis pro Kubikmeter wird von 2,44 Euro auf 2,96 Euro erhöht. Das Regenwasser wird derzeit mit 0,61 Euro berechnet. Es steigt auf 0,74 Euro pro Quadratmeter.

 

Preise im Vogtland liegen im Vergleich im unteren Mittelfeld

Mit den neuen Preisen liegt der ZWAV nun im sächsischen Schnitt im unteren Mittelfeld. "Und noch immer unter dem Preisniveau Mitte der 1990er-Jahre", bestätigt Nadine Mensdorf auf Nachfrage. Sie ist im Unternehmen für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich: "Die Gründe für die Erhöhungen sind einfach erklärt und naheliegend. Durch anhaltende Kostensteigerungen in allen Bereichen, seien es Chemikalien für Reinigungsprozesse, die Schlammentsorgung, Strom oder Bauleistungen, waren die bisherigen Preise nicht mehr zu halten", erörtert Nadine Mensdorf. Gleichzeitig steigt der Investitionsbedarf zum Erhalt der Ver- und Entsorgungssicherheit durch Sanierung von Rohrnetz, Kanalnetz und Anlagen. Die jährliche Investition beträgt 20 Millionen Euro. Erwähnenswert: Die Kreditbelastung konnte erneut gesenkt werden. Die Schuldenlast wurde vor allem in den 1990er-Jahren durch erhebliche Neubauten und Sanierungsmaßnahmen aufgebaut.