Auerbach. Seit Mittwoch geht im Fernverkehr nichts mehr. Ein weiterer Streik der Gesellschaft Deutscher Lokführer (GDL) lähmt die Bundesrepublik. Erneut haben die kritische Infrastruktur, tausende Fahrgäste sowie die deutsche Wirtschaft das Nachsehen. Der finanzielle Schaden von vermutlich einer Milliarde Euro ist immens. Noch größer jedoch ist der Verlust von Vertrauen.
Unternehmer blicken in unzuverlässige Zukunft
Wer sich mit vogtländischen Unternehmern unterhält, der muss erschreckenderweise feststellen, dass die Wirtschaftsbosse in Industrie und Handel von instabilen Verhältnissen und einer unzuverlässigen Zukunft sprechen. Nachdem die Bauern, Spediteure und Handwerker im Vogtland ihren Unmut über die Bundespolitik hauptsächlich an blockierten Autobahnauffahrten verkündeten, leiden jetzt erneut Unbeteiligte unter den Streitigkeiten - in diesem Fall zwischen den Lokführern und dem Bahnmanagement.
Landrat Thomas Hennig: "Wir schaden uns selbst"
Am BLICK-Telefon stellte der Landrat des Vogtlandkreises am Donnerstag die Frage: "Wo soll das hinführen? Wir schaden uns derzeit selbst, wenn wir unsere eigenen Betriebe und deren Arbeitsgrundlage torpedieren. Kritikmöglichkeiten sind wichtig und das Streikrecht ein hohes Gut. Aber ist das, was wir gerade machen, wirklich richtig?" Immerhin: Im Vogtlandnetz fahren die Busse und Bahnen bislang ganz normal weiter. Landrat Thomas Hennig betont: "Als Verkehrsverbund Vogtland haben wir inzwischen die Kommunalisierung des ÖPNV vorgenommen und uns mit unseren Mitarbeitenden vertraglich ordentlich geeinigt. Ich möchte zugleich als Vorsitzender des Zweckverbandes ÖPNV an all unsere Bus- und Bahnfahrer ein herzliches Dankeschön schicken. Denn diese Frauen und Männer sind für das öffentliche Leben besonders wichtig. Danke!"
Auskunftsmedien der Verkehrsunternehmen nutzen
In einer Pressemitteilung empfiehlt der Verkehrsverbund Vogtland: "Bahnreisende können über die Auskunftsmedien der Verkehrsunternehmen die individuellen Reiseverbindungen prüfen. Dies empfiehlt sich vor allem bei Bahnreisen über das Vogtlandnetz hinaus." VVV-Geschäftsführer Michael Barth bestätigte dem BLICK: "Bis jetzt sind wir im Verkehrsverbund Vogtland nur indirekt betroffen von den bundesweit stattfindenden Streiks."