Plauen. Im Vogtland bekommt man mehr für sein Geld. Die Elster- und Göltzschtal-Region ist auch keine Billiglohnoase mehr. Das bestätigen inzwischen mehrere Analysen, wenngleich natürlich einige Branchen im Vogtland noch weit hinterher hinken. Gleichwohl steht wissenschaftlich betrachtet außer Frage, dass nicht nur die Lebenshaltungskosten im Vergleich mit den Großstädten für das Vogtland sprechen. "Allerdings braucht es seine Zeit, bis das wirklich bekannt wird und bis es die Menschen auch als Realität wahrnehmen. Viele glauben, in der Großstadt lebt es sich besser", weiß Karsten Kroll, IHK-Präsident der Regionalkammer Plauen. Zusammen mit Landrat Thomas Hennig und IHK-Geschäftsführerin Sina Krieger stellte Karsten Kroll am Donnerstag eine bemerkenswerte Kampagne vor.
Karsten Kroll: "Müssen verschiedene Marketing-Maßnahmen erfolgreich umsetzen."
"Wir werben in Nürnberg", überraschte Thomas Hennig. Ziel der IHK sowie der Wirtschaftsjunioren Plauen-Vogtland und der Wirtschaftsförderung des Vogtlandkreises ist es, die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Fachkräfteaktion auszubauen. "Wollen wir Fachkräfte in die Wirtschaftsregion Vogtland holen, müssen wir verschiedene Marketing-Maßnahmen erfolgreich umsetzen. Beispielsweise die Rückkehrer-Aktion zur Weihnachtszeit mit emotionalen Plakaten oder das Rückkehrer-Telefon. Zudem liegt unser Fokus auf dem Relaunch des Fachkräfteportals www.vogtlandjob.de und dessen neuer Funktionen für Bewerber", verrät Karsten Kroll.
Nürnberger Straßenbahnen fahren mit Vogtland-Werbung
Bei einem gemeinsamen Gespräch in der bauplanung plauen GmbH werteten Landrat Thomas Hennig, der Geschäftsführer und Präsident der IHK Plauen Karsten Knoll, der Geschäftsführer der pitcom GmbH Andreas Dienelt und der Geschäftsführer der Regionalimmobilien24 GmbH, Lars Rupprecht diese Maßnahmen sowie den Relaunch des Fachkräfteportals aus. Andreas Dienelt gab einen kurzen Rückblick auf die Arbeit mit der Jobbörse im Jahr 2023, Lars Rupprecht trug neue Ideen zur Komplettierung des Fachkräfte-Portals vor. Fortgeführt wird die gemeinsame Fachkräfte-Aktion nun unter dem Motto: "Kluge Köpfe...". So kleben unter anderem in Nürnberg verschiedene Großflächenplakate an Litfasssäulen und es fahren Straßenbahnen mit Vogtland-Werbung durchs Stadtgebiet in Nürnberg.
Das Vogtland hat viel zu bieten
Landrat Thomas Hennig untermauerte die Bedeutung der Aktion: "Das Leben und Arbeiten im Vogtlandkreis unterliegt immer wieder Veränderungen, ob nun in unternehmerischer, gesellschaftlicher oder privater Hinsicht. Die wirtschaftlichen Erfolge unserer Region werden jedoch wesentlich von den Menschen bestimmt, die unser Vogtland aktiv gestalten und für unsere Region stehen. Unsere Heimat hat viel zu bieten, das sollten wir auch außerhalb der Kreis-Grenzen zeigen."
Im Vogtland lebt es sich deutlich gesünder
Ziel sei es demnach, zukünftige Vogtländerinnen und Vogtländer mit Arbeitgebern im Vogtland besser und unkomplizierter zu vernetzen. Dies gibt auch Unternehmern die Möglichkeit, Fachkräfte aktiv anzusprechen und zurück in die Region zu bringen. "Im Vogtlandkreis brauchen wir kluge Köpfe", hob IHK-Präsident Karsten Kroll noch einmal hervor. "Umso wichtiger ist es, in der Region dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, indem wir attraktive Angebote und Unterstützung für potentielle Fachkräfte und diejenigen schaffen, die sich bewusst für eine private und berufliche Zukunft im Vogtland entscheiden." Vorteile hat das Vogtland einige. So treffen interessante, weltweit agierende Unternehmen mit Fachkräftebedarf auf attraktive Wohnungen oder Eigenheimstandorte. Es gibt keine Parkplatznot, keine Staus und der Mensch lebt im Grünen deutlich gesünder, was gerade Stressforscher immer wieder betonen. Zudem gibt's im Vogtland ausreichend Kindergartenplätze.
Nicht nur Rückkehrer sind willkommen
Viele Vogtländer haben sich in den letzten Jahren in anderen Bundesländern einen Lebensmittelpunkt aufgebaut. Ob durch Lehre, Studium oder wegen der Liebe sind sie aus ihrer Heimat in die "Ferne" gezogen. Andere nehmen täglich oder wöchentlich in den Ballungszentren große Wege auf sich, um sich zwischen Arbeitsplatz und Wohnort zu bewegen.
erschienen am 18.01.2024