Zwei gekreuzte Hämmer! Und ein großes "W". Das ist Wismut Aue. Uns're BSG. Seit sieben Jahren ist Lucas Walter Fan des FC Erzgebirge Aue. Jetzt waren die lilanen Helden zu Besuch bei seinem Heimatverein. Der Fanclub Weischlitz hatte in die Ostvorstadt eingeladen. Und der 15-jährige Gymnasiast ist von klein auf beim dort ansässigen 1. FC Wacker in Plauen zu Hause. Der Neuntklässler bekam natürlich ein Bild mit Trainer Daniel Meyer und den Spielern Robert Jendrusch, Dimitrij Nazarov sowie Paul Horschig geschenkt. Weil er in jungen Jahren schon bei über 100 Aue-Spielen seine "Veilchen" angefeuert hat.
Lucas Walter hat alle "Veilchen" lieb
Sogar der aus Plauen stammende FCE-Geschäftsführer Michael Voigt weiß genau, wer Lucas Walter ist. "Für Lucki habe ich verbotener Weise einmal das neue Saisontrikot einen Tag früher rausgerückt, also bevor es in die Läden kam. Es war sein Geburtstag und es musste ja noch der Spielername darauf gedruckt werden", erinnert sich Michael Voigt. Dimitrij Nazarov war eine ganze Weile der Lieblingsspieler von "Lucki".
Doch inzwischen "sind es alle Spieler, die ich bewundere. Es ist einfach unglaublich, dass wir es wieder geschafft haben, in der 2. Bundesliga zu bleiben", sagt der erzgebirgische Vogtländer. Durch seinen Kindertrainer Dirk Stupning wurde er mit dem "Schachter-Virus" infiziert. Lucki wird wohl nie wieder davon loskommen. Das liegt unter anderem auch an der zurückliegenden Saison.
Aue hat vier Punkte aus Hamburg mitgebracht
Zweimal war er mit dem Fanbus in Hamburg. Zuerst der umjubelte 2:1-Sieg beim FC St. Pauli. Vor 29.000 Zuschauern, davon etwa 6.000 Auer Anhänger, war bereits das der pure Wahnsinn. Doch dann folgte das 1:1-Unentschieden vor über 50.000 Zuschauern beim Hamburger SV. "Das ist echt verrückt. Aue hat nur 18.000 Einwohner und im ganzen Erzgebirge wohnen weniger Menschen als in der Millionen-Stadt Hamburg. Und dann holen wir dort vier Punkte", freut sich Lucas auch Wochen später noch über diese einmaligen Erlebnisse.
Natürlich hat er auch schon getrauert. In dieser Saison bei Union Berlin (0:1). Aber richtig schlimm war es 2013. Beim 1. FC Köln kassierte Aue in der Nachspielzeit das 1:2. Es flossen Krokodilstränen. Den bittersten Moment erlebte Lucas beim 2:2-Unentschieden in Heidenheim (2015), als nur ein Tor fehlte und Aue in die 3. Liga abstieg. Umso schöner dann der Aufstieg (2016) bei Fortuna Köln (2:0).
Diese Saison war die schönste von allen
Zur aktuellen Spielzeit sagt Lucki: "Diese Saison war für mich die bislang schönste. Vor allem weil wir am 32. Spieltag bereits den Klassenerhalt feiern durften. In Regensburg haben wir durch einen 3:1-Sieg den Klassenerhalt perfekt gemacht. Vorzeitig!" Natürlich war er live im Stadion dabei.
Lucas Walter hat eigentlich gar keine Zeit für Aue
Das ist vor allem deshalb so bemerkenswert, weil Lucas Walter zugleich als B-Jugendspieler beim 1. FC Wacker in der Landesklasse kickt und er zudem auch noch seit 2015 Nachwuchstrainer ist. Derzeit coacht er die F1-Jugend zusammen mit Lukas Schönherr. Hinzu kommen gute Noten in der Schule. Toll. "Ohne meine Mutti ginge das alles aber nicht", weiß der Sohn, was er an Sabine Walter hat.
Zur 90-minütigen Talkrunde war die Wacker-Sportgaststätte rammelvoll und es gab unzählige Fragen, Fotos sowie Autogramme. Aue spielt nun an diesem Sonntag in Darmstadt. Lucki ist diesmal aber nicht dabei. Er wird die A-Jugend von Wacker verstärken, die im Falle eines Sieges gegen Merkur Oelsnitz den Aufstieg in die Landesklasse feiern kann. Seine Auer wünschen ihm natürlich viel Erfolg.
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