Plauen. Was tun bei einem positiven Corona-Test? Wie lange beträgt der notwendige Absonderungszeitraum? Was ist als Kontaktperson einer positiv getesteten Person zu tun? Das Landratsamt hat folgende Pressemitteilung herausgegeben und erläutert, wo Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden sind. Der "Leitfaden zum Umgang mit Corona-Infektionen" ist demnach vom "Sachgebiet Corona" entwickelt worden. Der Flyer steht allen Vogtländerinnen und Vogtländern auf der Internetseite www.vogtlandkreis.de/corona zur Verfügung. Darüber hinaus wird die Bürgerinformation am morgigen Samstag allen vogtländischen Haushalten direkt zugestellt. "Auch Informationen zum möglichen Verlauf einer Coronainfektion oder zu Unterschieden hinsichtlich der Absonderung bei geimpften und ungeimpften Kontaktpersonen sind darin enthalten", gibt die Behörde in einer Pressemitteilung bekannt.
Selbstauskunft per SMS-Link
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag im Vogtlandkreis bei 1.378,3. Im Bundesvergleich meldet das Vogtland den achthöchsten Wert der 411 Städte und Landkreise. Das Landratsamt schreibt: "Aufgrund des extrem gestiegenen Anruferaufkommens an der Coronahotline des Vogtlandkreises ist es trotz der wiederholten Aufstockung des Personals gerade zu Stoßzeiten nicht immer möglich, allen Anruferinnen und Anrufern Antworten auf ihre Fragen zu geben." Die Behörde hat sich Folgendes einfallen lassen: "Um das Corona-Team bei der Bewältigung der hohen Anzahl an täglich gemeldeten Neuinfektionen zu unterstützen und die Bescheiderstellung zu beschleunigen, wird es für positiv getestete Bürgerinnen und Bürger ab sofort die Möglichkeit der Selbstauskunft geben", teilt das Gesundheitsamt mit. An die Handynummer, die der getestete Bürger im Testzentrum oder beim Arzt/der Ärztin angegeben hat, wird nach Eingang des positiven PCR-Testergebnisses eine SMS versandt. Diese beinhaltet neben einer 9-stelligen TAN einen Link auf die Website https://selbstauskunft.vogtlandkreis.de
Nach der Anmeldung erfolgt die Selbstauskunft
Nach erfolgreicher Anmeldung können durch die Bürgerinnen und Bürger per Selbstauskunft persönliche Angaben, Kontaktpersonen, eventuelle Symptome, der Impfstatus und vieles mehr angegeben werden. Mit diesen direkt an das Gesundheitsamt übermittelten Daten kann durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Coronateams eine schnellere Erstellung der Absonderungsbescheide erfolgen. Die Realisierung dieser Selbstauskunft in Form einer digitalen Lösung entstand in Zusammenarbeit der Sachgebiete "Datenverarbeitung" und "Corona" sowie der vogtländischen Firma simbaN3. Das Oelsnitzer Unternehmenunterstützt das Landratsamt des Vogtlandkreises mit Knowhow und einer Schnelltestplattform beziehungsweise der App "schnelltest.click" entwickelt.
Kliniken befürchten zu Weihnachten Höchststand
Nach Angaben der Klinikdirektoren "ist die Gefahr im Vogtland riesengroß, dass alles außer Kontrolle gerät", waren sich Dr. Thomas Schmidt (Klinikum Obergöltzsch) und Jan Müller (Geschäftsführer Paracelsuskliniken Sachsen) bereits vergangenen Freitag einig. Der Ärztliche Direktor Dr. Oliver Schilling musste die Corona-Pressekonferenz im Landratsamt kurzfristig absagen, weil die Lage im Vogtland-Klinikum den kritischen Punkt überschritten hatte. Helios-Pressesprecher Karsten Dietel hat gestern die statistischen Daten seit Pandemiebeginn veröffentlicht. Bis zum gestrigen Tag wurden allein in Plauen demnach 1.549 Patienten mit COVID-19 am Helios Vogtland-Klinikum behandelt. "341 Patienten wurden auf der Intensivstation betreut. 204 Patienten benötigten eine maschinelle Beatmung. Die Durchschnittliche Beatmungsdauer der COVID-19-Patienten liegt bei 226 Stunden", teilt das Klinikum mit. Das Personal in den Kliniken ist seit Tagen am Limit. Inzwischen häufen sich die Ausfallzeiten laut Dr. Thomas Schmidt (Klinikum Obergöltzsch) und Jan Müller (Geschäftsführer Paracelsuskliniken Sachsen) durch Überlastung. Gleichzeitig muss zum Ausdruck gebracht werden, dass es auch viele Menschen gibt, die trotz Corona-Infektion keine und oder nur leichte Symptome entwickeln.
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