Auerbach. Millionen von Menschen in Deutschland spielen online Spiele. Kostenlose Angebote auf dem Smartphone, die sich einfach über den App-Store laden lassen, erleichtern den Zugang. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie stellt das eine willkommene Ablenkung dar - die Nutzung derartiger Spiele auf dem Mobiltelefon ist in letzter Zeit noch einmal angestiegen.
Jedoch lauert hinter den zuerst kostenlosen Angeboten eine gefährliche Falle - gerade und auch für minderjährige Nutzer und Nutzerinnen. So ging es auch einem 11-jährigen Jungen aus Klingenthal, der nur 2,50 Euro für den Kauf eines Spiel-Diamanten von seinen Eltern benötigte, um den virtuellen Bauernhof auszugestalten. Bereitwillig gaben die Eltern für diesen Betrag ihre Kreditkartendaten an - das Ergebnis auf der Monatsrechnung des Mobilfunkanbieters konnte die Familie nicht glauben. Mehr als 4.000 Euro standen für Online-Käufe zu Buche.
Kostenfallen innerhalb des Spiels
"Diese sogenannten In-App-Käufe stellen eine gefährliche Kostenfalle dar", verdeutlicht Heike Teubner von der Verbraucherzentrale Auerbach.
Damit sind Kaufvorgänge gemeint, die während eines Spiels in einer Spiele-App getätigt werden. Mal ist der Kauf-Button zentral platziert, mal öffnen sich während des Spiels laufend Fenster, die auf die Kauf-Option hinweisen.
"Oft sind es viele kleine Käufe, die sich am Ende zu einer großen Summe addieren können - wie im vorliegenden Fall. Wenn Zahlungsdaten auf dem Smartphone hinterlegt sind oder über die monatliche Handyrechnung abgerechnet wird, wird das Shopping besonders einfach", warnt Teubner. Vor allem, wenn In-App-Käufe notwendig sind, um im Spiel weiterzukommen, sind Kostenfallen ausgelegt. Wenn auf virtuelle Währungen gesetzt wird, vernebelt dies vor allem Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein dafür, dass sie echtes Geld ausgeben.
Eine Rechtsberatung in der Verbraucherzentrale Auerbach, die sich mit dem Mobilfunkanbieter in Verbindung setzte, brachte letztlich Erleichterung ins Familienleben, denn die Summe wird vollständig an die Eltern erstattet.
Wer gerade in CORONA-Zeiten Rat und Hilfe zu solchen oder ähnlichen Themen benötigt, kann sich vertrauensvoll an die Verbraucherzentrale Auerbach wenden. Termine können online vereinbart werden oder telefonisch unter 03744-21 96 41.
erschienen am 23.04.2021