Vogtland. Der Hospizverein Vogtland e.V. unterstützt schwerstkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige. Auch in der Trauer steht der Verein Menschen mit Einzelgesprächen, in der Gruppe oder im offenen Trauercafé zur Seite. "Unsere Hauptarbeit wird ehrenamtlich gemacht", sagt Johanna Schumann vom Verein. "Etwa 60 Mitglieder sind wir, aber auch passive Mitglieder helfen durch ihre Mitgliedsbeiträge." Etwa 120 Mitglieder zählt der Verein insgesamt, der hauptsächlich in der Region Reichenbach und Auerbach tätig ist, dort auch Standorte für Treffen und mit Büros hat.
Mitglieder werden kann jeder, wer aktiv dabei sein will, sollte einen Hospizhelferkurs absolvieren. "Den nächsten planen wir für nächstes Jahr, man kann sich jetzt schon anmelden", sagt Johanna Schumann, die für die Koordination im Reichenbacher Büro tätig ist. Der Kurs umfasst insgesamt hundert Stunden. Wer sich erstmals mit dem Thema befasst, kann den Kurs "Letzte Hilfe" über die Volkshochschule belegen, der vom Hospizverein durchgeführt wird und am 1. November, um 16.30 Uhr, stattfindet.
Patienten sind sehr dankbar
"Kein Mensch soll allein die Welt verlassen müssen", sagt Stefanie Groh, die ehrenamtlich im Hospizverein Vogtland tätig ist, dafür beispielsweise in Seniorenheime geht. "Ich bin in der Pflege tätig." Sie habe oft Angehörige erlebt, denen es schwer fällt, ihr Familienmitglied bis zum Tode zu begleiten. Auch Angehörige oder Palliativstationen sind Einsatzorte der Ehrenamtlichen. "Sie rufen bei uns an, und wir sind dafür da, dass wir die Einsätze koordinieren", sagt Johanna Schumann. Insgesamt sind es 60 Ehrenamtler. "Wenn wir zeitig genug gerufen werden, können wir helfen. Unsere Hilfe ist auch kostenlos." Man habe erlebt, dass die Patienten sehr dankbar sind. Aber selbst wenn ein sterbender Mensch nicht mehr bei Bewusstsein ist, spüre er, dass jemand da ist, dass er nicht allein ist.
Vom Hospizverein Vogtland selbst heißt es: "Wir sind kein Pflegedienst. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk der evangelischen Kirche und verstehen uns als ein Teil im Netzwerk von Ärzten, Pflegediensten und Seelsorgern. Wir arbeiten eng mit Krankenhäusern und Pflegeheimen zusammen. Unsere Hilfen stehen jedem Menschen offen, unabhängig von Religion, Nationalität, Weltanschauung und Art der Krankheit und sind kostenfrei." Angehörigen, die einen Todesfall in der Familie zu verkraften haben, steht das offene Trauercafé zur Verfügung.
erschienen am 13.09.2023