Nachts soll es zukünftig fünf Stunden lang dunkel bleiben in Pausa-Mühltroff. Ob die Straßenbeleuchtung in Pausa.Mühltroff nachts abgeschaltet werden soll, um Energie zu sparen, darüber diskutierte der Stadtrat Pausa-Mühltroff zu seiner jüngsten Sitzung kontrovers. Zum Tagesordnungspunkt hatte die Stadtverwaltung nicht nur einen Beschlussvorschlag vorgelegt, sondern auch Berechnungen, welche Bürgermeister Michael Pohl zur öffentlichen Sitzung erklärte.

 

Auch das Ausschalten verursacht Kosten

Demnach würden die Kosten zur Schaffung der Möglichkeit, die Lampen abschalten zu können, 11.000 Euro kosten. Davon sind 3000 Euro für den Einbau von Zeitschaltuhren und 10.000 Euro für die Kennzeichnung der rund 600 Masten. Laut Straßenverkehrsordnung ist es erforderlich, Laternen, die in Ortschaften nicht die ganze Nacht eingeschaltet sind, mit einem roten Laternenring zu kennzeichnen.

Die Energiekosten für die Straßenbeleuchtung ohne Abschalten liegt bei 54.608 Euro im Jahr. Würde man die Lampen nachts zwischen 22 und 5 Uhr abschalten, liege man bei 22.605 Euro (beides netto). Das Einsparpotential sei hoch, so der Bürgermeister. "Rund 30.000 Euro könnte man sparen."

In Pausa-Mühltroff verhält es sich außerdem so, dass es in Mühltroff, Langenbach und Kornbach bereits eine Nachtabschaltung gibt. Diese wurde nach der Eingliederung in die Stadt Pausa-Mühltroff übernommen. Jetzt will man eine Gleichbehandlung erreichen. Deutlich in der Diskussion der Stadträte wurde, dass es in Mühltroff schon rund 40 Prozent LED-Beleuchtung gibt, während es in Pausa und den Ortsteilen wohl nur knapp zehn Prozent sind.

 

"Verminderte Lebensqualität"

"Ich bin gegen eine Abschaltung in der Nacht, das hat auch mit Lebensqualität zu tun", meinte Stephan Elias (FWPM). Man sollte vielmehr die Umstellung auf LED favorisieren und damit in die Zukunft investieren, anstatt Masten zu bekleben. Dass die Gleichhandlung überfällig sei, merkte Matthias Kleemeyer (FWPM) an. "Es ist ein komplexes Thema. In Mühltroff beschweren sich Leute, die früh zur Arbeit fahren. " Auch die Zeitungsausträger müssen im Dunkeln ihre Arbeit verrichten. Kleemeyer schlug vor, die Lampen nur von 23 bis 4 Uhr abzuschalten. Und am Wochenende gar nicht. Diesen Vorschlag unterbreitete auch die CDU-Fraktion.

Dass man Pausa-Mühltroff mit Großstädten wie Dresden oder Berlin vergleiche, wo nachts die Beleuchtung immer an ist, wie einer der Stadträte meinte, charakterisierte Mario Tabner-Wude (FDP) als "populistische Zungenschläge". "Es verbietet sich, Vergleiche zu ziehen." Auch in Großstädten werden demokratisch entschieden. Taubner-Wude schlug noch Solarleuchten vor.

 

Kompromiss gefunden

Entschieden per Beschluss wurde schließlich - mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen -, dass alle kommunalen Lampen zukünftig von 23 bis 4 Uhr früh abgeschaltet und die Masten gekennzeichnet werden. Zudem soll weiter auf LED-Beleuchtung umgerüstet werden. Eine Empfehlung zu Energiesparmaßnahmen in den Kommunen kommt vom Sächsischen Städte- und Gemeindetag.