IHK zieht nüchterne Bilanz: "Noch nicht auf Vorkrisenniveau"

Arbeitsmarkt Weniger Jugendliche für gewerbliche Ausbildungsplätze zu begeistern

Treuen/Plauen. 

Obwohl das zurückliegende Berufsberatungsjahr stark von den Auswirkungen der Pandemie geprägt war, investieren regionale Unternehmen weiter in die Ausbildung. Über die aktuellen Zahlen und Trends auf dem Ausbildungsmarkt informierten unter der Woche Vertreter der Arbeitsagentur, der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer Chemnitz. "Wir sind noch nicht am Vorkrisenniveau angekommen", bilanzierte IHK-Geschäftsführerin Sina Krieger während eines Treffens bei Goldbeck Treuen. Aus ihrer Sicht sei die Talsohle aber durchschritten. Dennoch gelinge es immer weniger, Jugendliche für eine berufliche Karriere im gewerblichen Umfeld zu begeistern. Ihrer Einschätzung nach liege das daran, dass etwa die Hälfte der jährlich 1700 bis 1800 Schüler vogtländischer Abschlussklassen den Fokus zu sehr auf ein Studium richten.

Ausbildungen attraktiver machen

Es gehe künftig darum, die Berufe vor der Haustür für den Nachwuchs so attraktiv wie möglich zu machen. Zu diesem Schluss kommt auch Peter Seidel. Der Vizepräsident der Handwerkskammer Chemnitz machte darauf aufmerksam, dass es nicht an den Rahmenbedingungen aufgrund der Unterschiede bei der Ausbildungsvergütung liege. Das sei heutzutage nicht mehr das Problem.

Stabiles Angebot in Metall- und Elektrobranche

So hält beispielsweise die Metall- und Elektrobranche seit Jahren ein stabiles Angebot bereit. Dennoch bleiben immer häufiger Ausbildungsplätze trotz überdurchschnittlichen Lohngefüges unbesetzt. Stark rückläufige Zahlen meldet die Hotel- und Gastronomiebranche. Seit der Corona-Krise kämpfen viele Unternehmen um ihre Existenz. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die Handelsberufe den stärksten Zuwachs an Ausbildungsangeboten. Aus Sicht der jungen Leute standen laut der Arbeitsagentur Verkäufer und Fachlageristen ganz oben auf der Rangliste der Wunschberufe. Freie Lehrstellen gibt es unter anderem noch in den Bereichen Kaufleute im Einzelhandel, Kraftfahrzeugmechatroniker, Werkzeug- und Industriemechaniker sowie Maschinen- und Anlagenführer.



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