Sie war auch zu DDR-Zeiten immer in vogtländischer Hand. Die Plauener Hütte ist als Wahrzeichen der spitzenstädtischen Weltoffenheit zum Alpenjuwel geworden. Zum traditionellen Anhütten startet am 15. Juni die Saison in Österreich. Von Mayrhofen aus kraxeln die Bergwanderer hinauf zur Plauener Hütte, wo man 2.363 Meter über dem Meeresspiegel am 31. August Geburtstag feiert.
Plauener, die in den Westen gingen, haben die Hütte gerettet
125 Jahre jung ist dieses Schmuckstück. "Im Vergleich zum Alter der majestätischen Alpen ist unsere Hütte noch blutjung", lacht Jens Winkelmann. Jens ist seit zwölf Jahren in diese Hütte verliebt und der Plauener fährt so oft es geht in die Zillertaler Alpen. Als Hüttenwart und wichtiger Funktionär in der Sektion Plauen-Vogtland des Deutschen Alpenverbandes e.V. (DAV) gehört der Ingenieur zu den 1.600 Mitgliedern, die eine vogtländische Gemeinschaft bilden. "Das sah zu DDR-Zeiten ganz anders aus. Da hatte unsere Sektion gerade mal zwischen 100 und 150 Mitglieder, weil ja die DDR-Bürger selbst gar nichts von dieser Hütte wussten", berichtet Jens Winkelmann. Es waren die ehemaligen Plauener, die als Republikflüchtlinge im Westen ankamen, sich in vielen Fällen ein wenig Wohlstand erarbeiteten und so ihre eigenen Rücklagen zum Erhalt der Plauener Hütte einsetzten. Von dieser faszinierenden Geschichte erzählt Prof. Dr. Bernd Märtner immer wieder. Der Unternehmer wurde längst als Vogtland-Botschafter vereidigt und er hat für die Plauener Hütte die Werbetrommel wie kein anderer gerührt.
Die Reichenspitze auf 3.303 Metern ist die Nachbarin
Hüttenwirt Martin Eberharter (Österreich) und Lebensgefährtin Jana Hustova (Tschechien) betreiben die Plauener Hütte. Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Die Hütte steht auf österreichischem Grund und Boden, das Grundstück in den Alpen gehört aber seit 125 Jahren den Plauenern. Und die haben die Plauener Hütte durch Modernisierung und umweltbewussten Ausbau zu einem Mercedes unter den Schutzhütten gemacht. Was in Österreich, direkt unter der Reichenspitze (3.303 Meter) und dem Kuchlmooskopf (3.214 Meter), entstanden ist, es sucht seinesgleichen. Denn das Hochgefühl der Plauener Hütte verbindet inzwischen immer mehr Vogtländer, genau wie nationale und internationale Gäste.
2.200 Gäste übernachten pro Jahr in der Plauener Hütte
Dieses Wander-Schutzhaus ist übrigens entstanden, als es ganz viele wohlhabende Plauener gab. "Aus dieser Zeit stammt der Stolz, durch den wir Vogtländer sogar 40 Jahre DDR überstanden haben und immer dieses Zusammengehörigkeitsgefühl in unseren Herzen trugen. Bis heute ist das so", erzählt Prof. Dr. Bernd Märtner. Nie hatten die Plauener seit 1899 ihre Hütte aus der Hand gegeben. Mittlerweile übernachten pro Saison 2.200 Gäste im Zillertaler Alpenparadies. Etwa 500 Vogtländer sind darunter.
Es gibt hier keine Bergbahn
Der Aufstieg erfolgt übrigens für alle zu Fuß. Denn hier gibt es keinen Aufzug, keinen Lift und keine Bergbahn. Es geht vom Zillergründli - das ist ein wunderschöner Stausee - in der Kategorie Bergwandern rauf auf 2.363 Meter. Weitere Informationen im Internet www.plauener-huette.at
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