Netzschkau. Vor 175 Jahren war es ein großes Ereignis für Netschkau: In diesen Tagen wird an den 31. Mai 1846 erinnert, als der Grundstein für den Bau der Göltzschtalbrücke gelegt wurde. Die Arbeiten zur Vorbereitung des Brückenbaues begannen mit dem Baufortschritt der sächsisch-bayerischen Eisenbahn, denn dafür musste das Göltzschtal überwunden werden. "Der Werkplatz zog eine Vielzahl von Menschen an, die beabsichtigten, den Ort kennenzulernen, wo die größte Ziegelsteinbrücke der Welt entstehen sollte", weiß Falk Naumann aus der Historie. Der an der Historie interessierte Netzschkauer hat interessante Daten und Episoden rund um den Brückenbau zutage gefördert und schriftlich festgehalten." Vom Brückenbau wäre zu diesem Zeitpunkt außer den Baugruben noch gar nichts zu sehen gewesen. "Die Gastwirte aus Reichenbach, Mylau und Netzschkau erfreute der zunehmende Besucherstrom ebenso wie die Eisenbahnkompanie, die aus der Neugier der Schaulustigen Geldeinnahmen erwarteten." Fünf Neugroschen zahlte man.
Sonderzug aus Leipzig wurde empfangen
Es folgte die feierliche Grundsteinlegung. "Rund 1000 Gäste kamen im Sonderzug, von zwei Lokomotiven mit 28 Wagen gezogen, aus Leipzig nach Reichenbach, um der feierlichen Zeremonie beizuwohnen." Bunte Fahnen begrüßten die Besucher. "Die Arbeiter bildeten ein Spalier, durch das die Gäste bei musikalischer Begleitung ins Tal schritten." Oberingenieur Robert Wilke hielt die Einweihungsrede und vollzog die Grundsteinlegung, auch der Direktor der Eisenbahnkompanie und Bauingenieur Ferdinand Dost waren aktiv beteiligt an der Zeremonie.
erschienen am 31.05.2021