Geplantes Gewerbegebiet im Vogtland sorgt für heftige Kritik

Bauvorhaben Auf der einen Straßenseite stehen Wohnhäuser, auf der anderen ist Gewerbe angesiedelt. So sieht es derzeit in Reuth in der Wallstraße aus. Ein Anwohner wehrt sich gegen die Entstehung eines Gewerbegebietes.

Weischlitz/Reuth. 

"Reuth hat auch einen historischen Dorfkern, nicht nur Weischlitz", sagte Norbert Lauche zur jüngsten Gemeinderatssitzung in Weischlitz. Der Reuther wohnt in einem der Wohnhäuser in der Wallstraße. Auf der anderen Seite der Straße, die sich nahe des Walls und des einstigen Rittergutes befindet, befindet sich Gewerbe.

Bauplan für Wallstraße

Zur jüngsten Sitzung behandelte einer der Tagsordnungspunkte den Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Wallstraße - Reuth" einschließlich integriertem Vorhaben- und Erschließungsplan. Er ist in der Fassung vom 6. Juni 2024 und wird öffentlich ausgelegt, so wie es gesetzlich gefordert ist.

Bauung für Innenentwicklung

Als Begründung gab Hauptamtsleiterin Antje Härtl bekannt: "Aufgrund seiner Größe und Lage in der Ortslage von Reuth erfüllt das Planvorhaben die Anforderungsvoraussetzungen für einen Bebauungsplan der Innenentwicklung." Konkret heißt das: "Das bereits anthropogen überformte Plangebiet im Ortsteil Reuth wird bereits vollumfänglich als Gewerbefläche genutzt. Es soll auf der Grundlage eines Bebauungsplanes städtebaulich gefasst und geordnet werden. Der Bebauungsplan dient somit einer Maßnahme der Innenentwicklung."

Mit zwei Ja-Stimmen für Entwurf

Der Geltungsbereich des Plangebietes hat eine Größe von 7.652 Quaratmeter. Mit der deutlich unter der maximal zulässigen Grundfläche erfülle das angestrebte Planverfahren die Anforderungen an einen Bebauungsplan der Innenentwicklung. Und weiter: Das Plangebiet liegt außerhalb von Naturschutzgebieten und es seien auch keine Beeinträchtigungen von Schutzgebieten zu erwarten. Im Vorfeld erfolgte bereits eine Unterrichtung und Erörterung des Planvorhabens mit den Fachämtern des Landratsamtes Vogtlandkreis, insbesondere mit der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Unteren Immissionsschutzbehörde.

Mit zwei Ja-Stimme und zwei Enthaltungen sprachen sich die Räte für den Entwurf aus.

Bürger nimmt Stellung

In der Bürgerfragestunde nahm Norbert Lauche dazu Stellung. "Ich bin unmittelbar betroffen, es ist Dorfgebiet." Er denke, dass die meisten Räte die Situation gar nicht kennen. "An der Zufahrt zu dem neuen Gewerbegebiet gibt es mindestens zwei Stellen, wo sich keine zwei PKW begegnen können." Wie soll es dann mit LKW aussehen? "Es wohnen Familien mit Kindern in der Wallstraße, und es gibt keine Bürgersteige", so Norbert Lauche.

Wir legen den Plan öffentlich aus", sagte Bürgermeister Steffen Raab. "Da kann jeder seine Fragen stellen." Seine Bedenken auf diesem Weg mitzuteilen, wäre sinnvoll, es werde dann darauf reagiert, meinte er zu dem Reuther Bürger.

 



  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion