Pausa. Für zu gefährlich halten Eltern von Grundschülern in Pausa den Schulweg. Er führt über die viel befahrene Zeulenrodaer Straße.

 

Schulweg von Milla Pietsch ist problematisch

Gefordert wird deshalb ein Zebrastreifen und Tempo 30. In einigen Wochen geht Milla Pietsch zur Schule. Geht wortwörtlich, denn sie wohnt mit ihren Eltern in der Erdachsenstadt und kann zu Fuß die Grundschule erreichen. Theoretisch zumindest. Praktisch sieht das anders aus, den empfohlenen Schulweg früh und nachmittags zu gehen. Denn er führt über eine vielbefahrene Straße.

 

Eltern fordern Maßnahmen für mehr Sicherheit

"Leider ist es für unserer Pausaer Kinder äußerst schwierig, die Zeulenrodaer Straße zu queren, sie ist unübersichtlich, es ist viel Verkehr und kaum einer hält sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung", sagt Anna Pietsch, die Mutti von Milla. "Für die gerade frisch eingeschulten Kinder ist es eine Katastrophe. Sie wollen selbstständig in die Schule gehen, aber es ist einfach viel zu gefährlich. Leider scheint das die Behörden nicht zu interessieren."

 

Anna Pietsch, die mit ihrer Familie vor zwei Jahren in den Stadtteil gezogen ist, hat sich an den Bürgermeister und an das Landratsamt gewandt, aber noch keine Lösungsvorschläge erhalten. Nun hat sie sich bei der Freien Presse gemeldet. "Ungefähr zehn bis 15 Kinder sind es, die zur Schule gehen. Es laufen nicht alle, die Eltern fahren auch zur Schule." Eben weil der Schulweg zu gefährlich sei. Milla wollte mit ihrer Freundin Lotta den Weg gehen, aber das ist den Eltern zu gefährlich. "Die Oma und eine von uns Mamas geht immer mit."

 

Behörden reagieren auf Bürgerantrag

Anna Pietsch kann sich auch erinnern, dass an der Stelle, wo die Kinder über die Straße gehen, vor etwa zwei Jahren noch eine Ampel stand. Es hätten sie wohl zu wenig Leute genutzt. Die Stadt hat zwar eine Leuchtanzeige aufgestellt mit einem Smiley, der grün oder rot blinkt, wenn ein Kraftfahrer mehr als 50 Stundenkilometer fährt. Aber nach Anna Pietschs Meinung halten sich viele nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Deshalb wäre in ihren Augen Tempo 30 angebracht. Noch mehr wünscht sie sich und andere Eltern, deren Grundschüler die Straße überqueren müssen, einen Fußgängerüberweg.

Die Nachfrage im Landratsamt ergab: "Bis dato gab es bei der Straßenverkehrsbehörde keine Anfragen zum Thema Schulweg im Zusammenhang mit der Querung der S 316. Nun liegt ein Antrag einer Bürgerin zur Querung in Höhe der Firma Linhardt vor." Dieser Antrag werde bearbeitet. Es erfolge eine regelmäßige Geschwindigkeitskontrolle an der Straße. "Wir schätzen ein, dass das Anhörverfahren etwa vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen wird. Erst danach kann eine abschließende Entscheidung getroffen werden", sagt Sophie Malina von der Pressestelle.

 

Vergangene Maßnahmen und aktuelle Situation

Rückblickend heißt es aus dem Landratsamt: "Im Jahr 2017 wurde die Schulwegführung in Pausa überprüft. Anhand des Schulwegplanes wurde ersichtlich, dass an der Einmündung Robert-Hiller-Straße und S 316 konzentriert Schulkinder die Zeulenrodaer Straße queren. Das ergaben Zählungen. Aus diesem Grund entschied man damals, die Zeichen "Achtung Schulweg" aufzustellen. Eine weitere zu berücksichtigende Querungsstelle ist in der Gartenstraße. Es gab die Entscheidung, eine Fußgänger-Lichtzeichenanlage "auf Probe" aufzustellen, um die Situation besser beurteilen zu können. Zählungen ergaben einen geringen Nutzungsgrad. Kinder querten auch an vielen anderen Stellen die Straße. Deshalb wurde nach Abstimmung u.a. mit der Gemeinde Pause die Anlage wieder entfernt."

 

Stadtverwaltung unterstützt die Forderungen

"Wir - die Stadtverwaltung - sprechen uns positiv für einen Fußgängerüberweg aus", sagt der Bürgermeister Michael Pohl. Es müsse hierzu noch ein Gehweg installiert werden, denn auf beiden Straßenseiten ein Gehweg ist Voraussetzung.

Derzeit gibt es nur einen Gehweg. "Wir haben einen Smiley aufgestellt, auf eigene Kosten", Diese Leuchtanzeige sei leider keine Geldeinnahme für die Stadt. Ofters kämen Fahrzeuge mit 70 oder 80 Stundenkilometer angefahren.

erschienen am 20.09.2024