Kürbitz. Die Kürbitzer sind nicht nur ganz groß da, wenn es um das SR2-Treffen im Sommer geht. Auch jetzt im Winter stellen die drei Vereine - Dorfclub, Feuerwehr und Sportgemeinschaft - gemeinsam etwas auf die Beine. Es ist die nunmehr 23. Weihnachtsausstellung, welche am zweiten Adventswochenende ihre Türen öffnet. Im und rund ums Vereinshaus "Goldener Löwe" ist dann jede Menge los, auch ein Weihnachtsmarkt. "Ein Novum ist die Eisenbahn zum Mitfahren im Außengelände", berichtet Gotthold Güttler. Bei ihm laufen die Fäden für die Kürbitzer Ausstellung zusammen. Die 71/4-Zoll-Gartenbahn im Maßstab 1,22,5 steuert Nico Seidl aus Weischlitz bei. Eisenbahn und alles, was dazu gehört, ist sein Hobby und zugleich auch sein Erwerb. "Ich bin beruflich bei der Deutschen Bahn Netz AG bei der Infrastruktur tätig", berichtet der 27-jährige. "Ich war bis 2013 in Weischlitz und danach in Augsburg wegen meiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik vorher zehn Jahre." Mitsamt einiger Qualifizierungen wurden zehn Jahre draus. Heute ist es sein Aufgabengebiet, die Sicherungstechnik draußen zu warten und instand zu setzen. Eines wusste Nico Seidl genau: "Ich wollte immer zurückkommen. Heimat ist Heimat.". Zur Weihnachtsausstellung weilte der junge Mann jedes Jahr in Kürbitz, diesmal ist es aber so, dass er alles mit vorbereiten kann. Helfer sind in Kürbitz natürlich gerne gesehen.
30 bis 40 Helfende Kürbitzer
Dass Kürbitz sich jedes Jahr zum zweiten Advent überaus weihnachtlich präsentieren kann, dazu tragen viele, viele Helfer bei, ohne die dies alles nicht möglich wäre. "Wir möchten allen für ihre Hilfe danken", sagt Gotthold Güttler. Damit meint er die 30 bis 40 Helfer nicht nur aus Kürbitz, sondern auch aus den umliegenden Orten, die mit anpacken. Neben den drei Vereinen sind auch die Aktiven vom Montagsclub dabei. Das fängt schon mit der Gestaltung der Saaldecke an, an welcher glänzende Sterne, Geschenkpakete mit Schleifen und große Kugeln schillern. Die Wände schmücken zahlreiche bunte Adventskalender. Und überall ist Tannengrün zu sehen. Das Hauptaugenmerk ist stets das Bühnenbild, welchem sich Christine Beier, Sigrid Jentzsch und Nancy Anders mit viel Liebe gewidmet haben. "Der Weihnachtsmann kommt mit der Dampflok und beschert die Kinder", berichtet Sigrid Jentzsch. "Die Idee für die Lok hatte Nico." Die Bahn schätzt er auf etwa 40 Jahre, es ist eine Bayerische Länderbahn, B VI.. "Die stand lang und musste erst instand gesetzt werden." Das hat der Eisenbahnfan natürlich mit seinen eigenen Händen bewerkstelligt.
Im Saal nimmt rund ein Drittel der Fläche die Bahnanlage der LGB-Freunde Elstertal ein, eine Interessengemeinschaft. Insgesamt sind es 20 Bahnen, die darauf fahren können. Gleichzeitig können zehn Züge ihre Runden drehen, wobei sie auch über die Bühne kreisen. Etwa 200 Meter Gleise haben die Eisenbahnfreunde um Steffen Jentzsch und Dustin Walther in der Eisenbahnlandschaft aufgebaut. Ein Blickfang neben den verschiedenen Häusern ist die bewegliche Schwebebahn.
Zu sehen sein wird zur Ausstellung zudem eine kleine Modelleisenbahn der TT-Spur. "Die haben wir geschenkt bekommen", so Gotthold Güttler. Zudem wird der Mühltroffer Modelleisenbahnfreunde mit einer Spur-N-Anlage erwartet.
Aussteller aus der ganzen Region
Das ist noch längst nicht alles: Im Saal kann man verschiedenen Kunsthandwerkern über die Schulter schauen. "Zwei Schnitzer aus dem Erzgebirge sind an beiden Tagen da", freut sich Güttler. "Mit ihnen ist mittlerweile eine Freundschaft entstanden. Wir haben sie auch schon besucht. Unser Zahnarzt Vogel wird auch schnitzen. " Aus Plauen kommt ein Bodenbauer, der zudem zum Bogenschießen einlädt. Christschmuck wird geklöppelt. Dampfmaschinen werden vorgeführt. Kleine Flaschenwelten sind ausgestellt und das Legen von Intarsien kann bewundert werden. Die jungen Muttis aus dem Dorf laden Kinder zur Weihnachtsbäckerei ein.
Zu sehen gibt es jede Menge Puppenhäuser, Kaufläden, Bauernhöfe, Teddys und noch mehr. Viele Leute aus dem Ort und den Nachbarorten bringen regelmäßig ihre Schätze zu der Kürbitzer Ausstellung.
Draußen können die kleinen Leute entweder mit der Eisenbahn fahren oder auf Ponys reiten. Stände mit Schwibbogen und Handarbeiten sowie verschiedenen Leckereien sind auf dem Weihnachtsmarkt aufgebaut. Der Rotkittel wird gegen 15.30 Uhr erwartet. Der Eintritt für Besucher ist an beiden Tagen frei. Geöffnet ist die Weihnachtsausstellung mit -markt am 9. und 10. Dezember jeweils von 10 bis 18 Uhr.
erschienen am 07.12.2023