Plauen. Im Garten des Weisbachschen Hauses haben die Verantwortlichen der Stadt sechs Grünpatenmodelle vorgestellt, unter anderem das Projekt "Ein Mammutbaum für einen Schornstein - wandeln auf historischem Pfad". Bürgermeisterin Kerstin Wolf, Markus Löffler (Fachgebietsleiter Stadtplanung und Umwelt) und Carmen Kretzschmar von der Lokalen Agenda hörten dem ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten und Landschaftsplaner Bernhard Weisbach gespannt zu. Dieser Mann hat auch im Alter noch Visionen und ganz viel zu erzählen! Hier gibt's auch eine kleine Bildergalerie.
Der Mammutbaum war einst in Mitteleuropa zu Hause
Im Weisbachschen Garten steht nämlich ein riesengroßer Baum, der im Norden aufgewachsen ist! Jener Sequoiadendron Giganteum wurde 1991 als einjährige Pflanze von der Baumschule Rudolf Schmidt in Schleswig-Holstein verschenkt an die damalige Studentin Julia Weisbach, Tochter von Bernhard Weisbach. 1996 pflanzte man dann diesen sogenannten Mammutbaum nach Plauen um. Seitdem schießt er ganz lautlos im Garten des Weisbachschen Hauses in die Höhe. Wenn man so will, dann kam der grüne Riese nach Hause zurück. Denn dieses anmutige Gehölz aus Nordamerika war bis vor 21.000 Jahren in unseren Breitengraden zu Hause. "Seit der letzten Eiszeit, also seit 10.000 Jahren, ist der Mammutbaum in Mitteleuropa nicht mehr zu finden", erzählt Bernhard Weisbach. Die Idee des Plaueners klingt genial: "Plauen war in seiner wirtschaftlichen Blütezeit geprägt von riesigen Industrieschornsteinen. Die sind jetzt alle weg. Durch historische Bildaufnahme lassen sich die Standorte ermitteln und man könnte an den Stellen, wo es möglich ist, Mammutbäume pflanzen. Die Finanzierung sollten Firmen oder eben einzelne Baumpaten übernehmen und so der Stadt zum 900. Geburtstag eine bleibende Erinnerung schenken", meint Bernhard Weisbach.
Baumpatenschaften liegen voll im Trend!
Seine Idee kam gut an. Die Stadtverwaltung nahm den Gedankenanstoß auf, der Stadtrat stimmte zu und jetzt suchen die Verantwortlichen zum einen Informationen der älteren Plauener, die wissen welcher Schornstein einst zu welchem Unternehmen gehörte, damit man im Zuge der Realisierung des Vorhabens dann auf Schautafeln auch den Standort näher erläutern kann. "Außerdem suchen wir natürlich Baumpaten, die einen Mammutbaum spenden. Wir könnten vielleicht 27 Standorte werden", hieß es in der lockeren Runde. Immerhin elf Mammutbaumpflanzungen können bereits finanziert werden. "Die Plauener lieben ihre grüne Stadt. Das freut uns sehr, dass es solch ein großes, positives Feedback gegeben hat", bedankten sich Bürgermeisterin Kerstin Wolf, Fachgebietsleiter Markus Löffler und Carmen Kretzschmar für den Gesamterfolg des Projektes "Grünpaten für Plauen". Gefunden wurden über 70 Baumpaten mehr, als erhofft.
Wer Interesse hat, möchte sich bitte melden
Hintergrund: Jeder Bürger kann seit 2019 Grünpate werden und so vor allem in den immer trockener werdenden Sommern das durstende Stadtgrün versorgen. Unter anderem gibt es 17 Streuobstwiesen. Man kann aber auch im Park oder vor der Haustür Grünpate werden. Neben den Gieß- und Pflegepatenschaften gibt es zudem die Möglichkeit, Exklusivpate zu werden und manch einer hat auch schon für das schöne Drumherum gesorgt, in dem zum Beispiel schöne Parkbänke gesponsert wurden. "Die Stadt selbst kann es alleine nicht schaffen. Wir brauchen ganz viele Grünpaten", bitten Bürgermeisterin Kerstin Wolf die Bevölkerung um Hilfe. Infotelefon 03741-2911616, Internet www.plauen.de/gruenpaten - dort sind auch alle sechs Grünpatenmodelle und die Kostenbeteiligungen aufgeführt.
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