Syrau. Wenn Heidrun Bauer, Chefin des kommunalen Eigenbetriebes Drachenhöhle und Windmühle Syrau, das bald zu Ende gehende Jahr betrachtet, kann sie allerhand Positives und Neues berichten.
Besucherzahlen stiegen
In beiden Ausflugszielen stiegen die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr nach oben. In der ersten Jahreshälfte waren es dieses Jahr 21.621 Besucher, die die Stufen hinab unter die Erde ins Reich von Drache Justus stiegen. Damit konnten 162.170 Euro eingenommen werden. Im Jahr 2023 waren es im gleichen Zeitraum noch 18.384 Gäste, die die Drachenhöhle erkundeten, und 133.490 Euro. In die Windmühle fanden im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 1.911 Menschen den Weg, bezahlten 7.488 Euro. Im Jahr 2023 waren es die ersten sechs Monate noch 1.765 Besucher und 7.089 Euro an Einnahmen.
Chefin geht in Ruhestand
Beim Rückblick erinnert sich Heidrun Bauer: "Der Start in diesem Jahr verlief sehr vielversprechend. Die Witterung im Februar und März wirkte sich sehr positiv auf die Besucherzahlen aus. So konnten wir bereits bis Ende April über 11.000 Besucher in der Drachenhöhle begrüßen." Und weiter: "Trotz der steigenden Preise in allen Bereichen und der Erhöhung der Mindestlöhne sowie der Tariflohn-Anpassungen konnten wir die Eintrittspreise in der Drachenhöhle und der Windmühle stabil halten."
Dass man mehr Besucher zählen konnte und kann, führt die Noch-Chefin des Eigenbetriebes, die zum Jahresende in den Ruhestand gehen wird, auf die erneut "intensiven Werbeaktivitäten auf unterschiedlichen Kanälen" zurück. "Besonders die Marke "Familienurlaub" entwickelte sich positiv und die Auswahl der Drachenhöhle als Leitprodukt für Sachsen bietet zahlreiche Möglichkeiten und somit ein erhebliches Besucherpotential", sagt Bauer. "Es wurden Präsentationen auf Messen und Publikumsveranstaltungen sind durchgeführt und weitere sind geplant, sie sind ein Teil der Marketingvereinbarung mit dem Tourismusverband Vogtland e.V."
Windmühle wird auch in englisch und tschechisch erklärt
Gut angenommen von Besuchern wurden offensichtlich die Öffnungszeiten der Windmühle von Mai bis Oktober an den Wochenenden und Feiertagen von 13 bis 16 Uhr. In den Schulferien wurden die Zeiten noch erweitert. "Der Besuch der Windmühle ist weiterhin ohne Führung möglich und hat sich bewährt. Gerne beantwortet der anwesende Mühlenführer die Fragen der Besucher und ist als Ansprechpartner verfügbar. Auf Wunsch sind selbstverständlich Führungen möglich", so Heidrun Bauer, die ihre Arbeitszeit bereits heruntergeschraubt hat. Mehrere Flügeldrehtage erfreuten sich vieler Besucher. "Sogar der Wind meinte es recht gut mit uns und die Ruten drehten sich." Und: Seit letztem Jahr sind die Erklärungen zur Windmühle auch in englischer und tschechischer Sprache verfügbar.
Erdbebenmessstaion geplant
Die Drachenhöhle kann nur mittels einer Führung erkundet werden, vor allem, um den Schutz der Höhle zu gewährleisten, so die Höhlen-Chefin. "Wir stehen in engem Kontakt mit Wissenschaftlern und Geologen, um auftretende Probleme zu analysieren und zu beheben. Im Juni wurde die geplante Erdbebenmessstation vom Institut für Erdsystemwissenschaft und Fernerkundung der Uni Leipzig und das GFZ Hemholtz-Zentrum Potsdam in Betrieb genommen." Damit sei das Netz der seismischen Überwachung des Vogtlandes verbessert worden. Weiterhin laufen in Zusammenarbeit mit dem VDHK (Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V.) Untersuchungen mit Speziallampen, um deren Auswirkungen auf die Lampenflora zu testen.
Manuela Schinder neue Chefin
Dieses Jahr wurde eine Zisterne eingebaut und die Garage trockengelegt. Die Maler- und Fußbodenarbeiten im Büro erfolgten, und Kassenhäuschen an der Windmühle wurde renoviert. Bei der Strategie zur zukünftigen Entwicklung des Eigenbetriebes spielt für Heidrun Bauer die Entwicklung des Personals eine entscheidende Rolle. "Um fähige und einsatzbereite Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, müssen die Einsatzbedingungen und Arbeitszeiten attraktiv gemacht werden. Das eingesetzte Personal ist zwangsläufig mit der Servicequalität verbunden, welche direkte Auswirkungen auf die Besucherzahlen hat." Im Februar wurde eine neue Mitarbeiterin für die Kasse eingestellt. Manuela Schindler wurde vom Gemeinderat per Beschluss als Leiterin des Eigenbetriebs ab 2025 bestätigt."
Jetzt hofft Heidrun Bauer noch auf ein positives Jahresergebnis, wobei die Liquidität des Eigenbetriebes 2024 gesichert sei. "Dass wir die Auswirkungen der Inflation, der exorbitanten Kraftstoff- und Energiepreise und die allgemeine Unsicherheit zu spüren bekommen, ist sicher, denn der Bereich der Freizeitaktivitäten bietet als Erstes Einsparungspotential für die Menschen."
erschienen am heute