Rodewisch. Die erste Befahrung des kernsanierten Busbahnhofs Rodewisch oblag heute den kleinsten Bewohnern der Stadt. So sausten die Kinder der Kita Schwalbennest und des Evangelischen Kindergartens mit ihren Bobbycars, Rollern und Laufrädern über das 4000 qm große Areal und sorgten bei der feierlichen Eröffnung des Verkehrsknotenpunktes für jede Menge Heiterkeit.
Heiterkeit nach angespannter Situation der letzten Woche
"Vor allem nach der prekären Situation der letzten Woche ist es ein Zeichen der Sicherung und Weiterentwicklung des vogtländischen öffentlichen Personennahverkehrs, dass wir heute gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen den zweitgrößten Verkehrsknotenpunkt des Vogtlandkreises nach seiner Kernsanierung eröffnen. Wir alle sind darauf bedacht, das Vogtlandnetz auf sichere Beine zu stellen und werden dies mit der zeitnahen Kommunalisierung des Busverkehrs unterstreichen. Hierfür ist aber auch die notwendige Infrastruktur essenziell, welche mit dem sanierten Busbahnhof Rodewisch auf ein neues Level gehoben wird. Der Taktgeber im Göltzschtal erstrahlt nicht nur im neuen Glanz, sondern stellt auch die Weichen für die Weiterentwicklung des gesamten Vogtlandnetzes", hielt der Vorsitzende des Zweckverbandes ÖPNV Vogtland (ZVV) und Landrat des Vogtlandkreises Thomas Hennig im Beisein der geladenen Ehrengäste fest.
Sanierung teils von Fördermitteln unterstützt
Für die Kernsanierung musste im April dieses Jahres der Bau aus DDR-Zeiten mit seinen sechs festen An- und Abfahrtssteigen sowie den - im Zuge des Vogtlandnetzes 2019+ ergänzten - vier provisorischen Steigen weichen, so dass sich das Bild des bekannten Busbahnhofs schnell wandelte. In den letzten Wochen wurden die Baumaschinen weniger und der 'neue' Busbahnhof nahm mehr Gestalt an. Insgesamt kostete die Kernsanierung über 1.800.000 €. Hiervon trugen etwa 339.000 € jeweils die Stadt Rodewisch sowie der ZVV zu gleichen Teilen und die restlichen rund 1.150.000 € wurden vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) über Fördermittel bereitgestellt.
"Moderner und barrierefreier Verkehrsknotenpunkt"
Fortan können die hier verkehrenden zwölf Plus-, Takt- und StadtBus-Linien, die nochmals um Schülerverkehre ergänzt werden, den Rodewischer Verkehrsknoten über acht An- und Abfahrtssteige anfahren. Den Fahrgästen wird nun ein barrierefreier, blindengerechter und witterungsgeschützter Übergang zwischen diesen Linien ermöglicht. "Wir als Stadt Rodewisch freuen uns heute den kernsanierten Busbahnhof eröffnen zu können. Trotz einiger Unwägbarkeiten die im Bauprozess aufgetreten sind, konnten wir unser selbst gestecktes Ziel halten und bis Dezember die Baumaßnahmen abschließen. Künftig bieten wir unseren Bewohnern einen modernen und barrierefreien Verkehrsknotenpunkt, der nachhaltig Rodewisch und die Göltzschtal-Region an dem ÖPNV des Vogtlandes und darüber hinaus anbindet", so Kerstin Schöniger, Bürgermeisterin der Stadt Rodewisch, bei der Eröffnung.
Erste Einzelfahrt kostenfrei
Ab Mittwoch, den 14. Dezember 2022 fahren mit Betriebsbeginn die Busse regulär vom Busbahnhof Rodewisch ab und die Ersatzsteige entlang der Parkstraße können abgebaut werden. Diesen Tag nutzt der Verkehrsverbund Vogtland (VVV) auch für eine Eröffnungsaktion des Verkehrsknotenpunktes: Jeder Fahrgast, der am kernsanierten Busbahnhof Rodewisch einsteigt, fährt auf einer Einzelfahrt kostenfrei. So können Interessierte nicht nur den kernsanierten Busbahnhof, sondern auch die hier verkehrenden Linien kennenlernen.
Der Verkehrsknoten in Rodewisch als Taktgeber für das Göltzschtal
Fahrgäste vor Ort werden es merken, denn die Vertaktung des Vogtlandnetzes spiegelt sich in den An- und Abfahrtszeiten am Rodewischer Verkehrsknoten wider. Die meisten der hier verkehrenden Linien fahren vor der Minute 30 den Busbahnhof an und legen kurze Zeit darauf wieder ab. So entstehen für die Fahrgäste die optimalen Verknüpfungen von und nach Auerbach, Falkenstein, Klingenthal, Oelsnitz, Reichenbach, Treuen, in das südliche Erzgebirge und viele weitere Gemeinden dazwischen. Besonders für das Göltzschtal ist dies von Bedeutung, denn wochentags fahren die PlusBus-Linien 10, 50 und 70 im 20-Minuten-Takt zwischen Rodewisch, Auerbach, Ellefeld und Falkenstein. Am Wochenende sowie zu Feiertagen wird ein Stundentakt, der in den geraden Stunden um eine Fahrt zur Minute 51 ergänzt wird, angeboten.
Fahrgastrekord im September
"Das gute Angebot sowie die Vertaktung der Linien im gesamten Vogtlandnetz sind die Gründe, warum wir im September mit über 328.000 Fahrgästen in einem einzelnen Monat einen neuen Fahrgastrekord aufgestellt haben und bereits Ende November insgesamt mehr als 2,7 Millionen Fahrgäste zählen durften, was einer Steigerung von über 22 % im Vergleich zum Gesamtvorjahr entspricht", resümiert Micha Leonhardt, stellvertretender Geschäftsführer des VVV, bei der Eröffnungsfeier. "Alleine auf den Busbahnhof Rodewisch bzw. die Ersatzhaltestellen entfallen dabei über 200.000 Einsteiger in diesem Jahr", so der stellvertretende Geschäftsführer.
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