Der Musikwinkel-Express rollt wieder. Am kommenden Sonntag geht es mit Akkordeonklängen ins Oberland. Die Sonderzüge fahren von Adorf nach Zwotental bis Graslitz (Tschechien) und wieder zurück. Besonders hoch im Kurs stehen diesmal wieder die sogenannten "Ferkeltaxis" - Triebwagen BR 772. Diese Leichtverbrennungstriebwagen haben als Schienenbusse eine 54-jährige Tradition. Seit 1970 sind die Fahrzeuge unterwegs. "Und am Sonntag wieder bei uns", lädt Christoph Kopp herzlich ein. Er ist der Vorsitzende vom Förderverein Obervogtländische Eisenbahn e.V. (OVEB). Der Hesse lebt in Bad Nauheim und hat den Bahnhof in Gunzen gekauft. Fürs Vogtland und die Bahnstrecke Zwotental-Markneukirchen-Adorf ein Glücksfall.

 

Es gibt Soljanka: Die Mitropa in Gunzen hat geöffnet!

Wenn der Internationale Musikwinkel-Express am Sonntag wieder nach Graslitz fährt, dann lädt natürlich auch die neue Mitropa ein! "Wir öffnen von 10 bis 14 Uhr. Es gibt Soljanka", macht Christoph Kopp Appetit. Mit Unterstützung von "Sternquell hilft" hatte der Förderverein Obervogtländische Eisenbahn e.V. kurz vor dem Abriss des Bahnhofsgebäudes in Werdau Teile der Mitropa gerettet und in den Schönecker Ortsteil nach Gunzen gebracht. "Das war höchste Eisenbahn. Zwei Tage, bevor die Abrissbirne das Gebäude dem Erdboden gleich gemacht hat, konnte Christoph Kopp Teile der Einrichtung in Werdau sichern", erinnert sich Sternquell-Marketingleiter Thomas Münzer.

 

Fahrkarten gibt es im Zug

Der Fahrkartenverkauf erfolgt im Zug beim Schaffner oder am elektronischen Fahrkartenschalter auf der Internetseite www.oveb.de Abfahrt ist in Adorf am Sonntag um 9.10 Uhr beziehungsweise 12.10 Uhr. In Gunzen trifft der Schienenbus um 9.28 Uhr und 12.28 Uhr ein. Weitere Stationen sind Zwotental (9.42 Uhr/12.41 Uhr) und Graslitz (10.08 Uhr/13.08 Uhr). Rückwärts geht es dann ab 10:52 Uhr und 13.52 Uhr. In Adorf haben die Fahrgäste immer Anschluss von und nach Oelsnitz/Plauen sowie Bad Elster und Bad Brambach/Eger (Cheb). Den Fahrplan gibt es auf der Internetseite. Die etwa 12 Kilometer lange Strecke überwindet von Adorf bis Zwotental einen Höhenunterschied von 229 Metern und weist eine maximale Steigung von 22 Prozent auf. In der Bildergalerie gibt es Impressionen vom privaten Dampfzug, der letztens in Gunzen Station machte.

 

Vom Zweckverband ÖPNV Vogtland kommt Unterstützung

In den Haltepunkt Gunzen sind inzwischen viel privates Geld, aber auch Wettbewerbsgewinne und Förderungen geflossen. Etwa 75.000 Euro haben der Verein, in dem sich viele Eisenbahnfreunde und Gunzener Bürger engagieren, sowie der Zweckverband ÖPNV Vogtland (ZVV) eingebracht. Im Rahmen des Internationalen Musikwinkelfestes gab es enorme Unterstützung. Die ZVV-Pressestelle erklärt dazu: "Der Landrat des Vogtlandkreises und Vorsitzende des ZVV, Thomas Hennig, hat für die Weichenstellung zur Unterstützung gesorgt." Wie ZVV-Geschäftsführer Michael Barth bestätigte, hatte der Zweckverband "im Ergebnis den mit modernen Fahrzeugen der DLB, also der Vogtlandbahn, eingerichteten Sonderzugverkehr in Höhe von 6.250 Euro netto getragen", schreibt Michael Barth. Der Sonderzugverkehr beinhaltete an zwei Tagen den Pendelverkehr Adorf-Zwotental mit Einfahrt in die Zugkreuzung in Zwotental. Auch eine Leader-Förderung steht in Aussicht. Ziel ist es, die Strecke zu erhalten.

 

Sächsischer Landtag fährt mit - Verein sammelt weiter

Auch der Sächsische Landtag hat das Projekt bereits unterstützt. Wie der Landtagsabgeordnete Andreas Heinz bestätigt, "wurde diese Maßnahme mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes." Für die Eisenbahnfreunde sammelt der Gunzen 1409 e.V. weiter. Das Unternehmen Gett aus Treuen stellt laut Geschäftsführer Tino Pietzsch 500 Euro bereit. Auch ein Plauener Unternehmen hat einen Zuschuss geschickt. Wie Prof. Dr. Bernd Märtner mitteilt, hat die M&S Umweltprojekt GmbH ebenso 500 Euro überwiesen. Spenden kann man direkt überweisen an folgende IBAN: DE41 8705 8000 0101 0623 11 - eine Spendenquittung kann auf Wunsch ausgestellt werden.