Der HC Einheit Plauen war letzte Saison bereits abgestiegen. Erst eine Verkettung glücklicher Umstände sorgte im Verlauf von fünf Wochen für den plötzlichen Klassenerhalt. Von diesem Moment an hat den Rot-Weißen ein Umkehrschub neues Leben eingehaucht. Und von jenem Rückenwind wurden die Handballer der SG Pirna/Heidenau ziemlich überrascht. Einheit gewann hochverdient mit 29:26 (17:15). Ein Sieg der unglaublich gut tut. Und zwar allen im Verein: Vorständen und Funktionären, Spielern und Fans.
Die beiden Trainer Vasile Sajenev und Jan Richter erklärten das kleine Wunder so. "Wir mussten irgendwie den Negativlauf in den Köpfen stoppen. Das war auch heute während der Partie so. Und genau das hat geklappt." Also sind die Zwei inzwischen Psychologen? Diese Frage wurde mit einem klaren "Nein" beantwortet. "Wir sind wieder eine Einheit und setzen die Vorgaben diszipliniert um", ergänzte Kapitän Max Krüger.
Einheit ist kaum wiederzuerkennen
Die SG Pirna/Heidenau hat vermutlich den entscheidenden Fehler gemacht. Denn sie warf sich auf den zehnfachen Torschützen aus der Vorwoche. Martin Danowski - der Einheit-Kreisläufer traf diesmal aus dem Spiel heraus nur einmal - zerrte seine Gegenspieler zu Boden und ganz oft ballerte danach der Plauener Rückraum oder die Spitzenstädter lochten über links und rechts sowie per Tempogegenstoß ein.
"Heute waren ganz viele unserer Spieler am Limit. Erreichen wir in dieser Saison häufig unsere Leistungsgrenze, werden wir auch Punkte holen", stellte Vasile Sajenev fest. Zusammen mit seiner Mannschaft bedankte sich der Coach bei "unseren tollen Fans, die uns in der komplizierten Phase nach der Pause nie aufgegeben haben. Danke!" Genau so war es: Mal führte Einheit 6:4, dann lagen die Plauener 7:9 hinten. Beim Stand von 17:15 wurden die Seiten gewechselt. Und dann schien die Partie zu kippen, als Pirna mit drei Toren Vorsprung davonzog: 19:22 (39.).
Einheit lag 19:22 hinten! Was passierte dann?
"Wir haben eine Auszeit genommen und den Negativlauf in den Köpfen unterbrochen." Das Trainertandem Vasile Sajenev und Jan Richter hatte irgendwie einen Matchplan, der den Gast ständig wieder aus dem Tritt brachte. Pirna/Heidenau wird am Saisonende in der oberen Tabellenhälfte erwartet. Immer wieder donnerte die Lok durch die Einheit-Arena. Doch dann meldete sich urplötzlich der Einheitfuchs (so heißt das Vereinsmaskottchen) zurück und die Eisenbahner fuhren immer wieder gegen den Prellbock.
Mit einem starken Torwart Josef Pour im Rücken machte der HCE vier Tore in Folge im Angriff und aus dem 19:22-Rückstand machte der meistgenannte Abstiegskandidat eine 23:22-Führung. Wahnsinn! Die Einheit-Fans jubelten. Die Spitzenstädter fanden ihren Spielfaden wieder und erzielten Tor um Tor zur deutlichen 28:23-Führung. Verrückt: Die Tore der Gäste waren dann nur noch Ergebniskorrektur. Am Ende stand ein deutlicher 29:26-Erfolg. "Wir haben uns heute im Vergleich zum 25:32 in Halle in allen Belangen deutlich verbessert. In der Abwehr waren wir aggressiv und im Angriff haben wir viele richtige Entscheidungen getroffen.", analysierte Trainer Vasile Sajenev.
Statistik
HCE Plauen: Misar, Pour (2), Corda, Kies, Gemeinhardt, Krüger (5), Burda (1), Höpner, Broz (5), Zbiral (5), Danowski (5/4), Pecek (6), Dolak.
Zuschauer: 403
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