Pausa-Mühltroff. Werden nahe Langenbach Windräder gebaut oder nicht? Wie seiht die Meinung der Einwohner dazu aus? "Wir haben in Langenbach eine Bürgerbefragung durchgeführt", informierte Matthias Schollemann, der Langenbacher Ortsvorsteher, zur jüngsten Stadtratssitzung in Pausa-Mühltroff. "Wir hatten 245 Stimmzettel verteilt, 201 wurden abgegeben und ausgezählt. Es gab 35 Für- und 166 Gegenstimmen." Die Wahlbeteiligung lag bei 82 Prozent.

 

Eine klare Meinung

Es sprachen sich 82,5 Prozent der Langenbacher gegen den Bau von Windkraftanlagen nahe des Ortes aus. "Das ist eine klare Meinung", so Schollemann. Es sei für den Ortschaftsrat der erste Schritt, wie man weiter verfahre. "Nun möchten wir die Meinung der Stadträte", sprach der Langenbacher Ortsvorsteher ganz konkret die Pausa-Mühltroffer Bürgervertreter an. Damit löste er im Stadtrat eine kontroverse Diskussion aus. Das Bürgerinteresse war enorm, aus Langenbach und vom Verein ProVogtlandschaft waren fast 20 Personen da, um das Thema mitzuverfolgen.

 

Thema Tagesordnung der nächsten Sitzung

Hintergrund war die Aussage von Landrat Thomas Hennig, dass er sich zum Bau von Windkrafträdern so positioniere wie die Volksvertreter. Das heißt, nicht die Bürger, auch wenn sie die Mehrzahl entsprechen, sondern dem kommunalen Gremium. "Ich danke den Langenbachern, dass sie das Heft in die Hand genommen haben, um zu sehen, was wollen die Bürger", sprach Stefan Elias für sein Fraktion, die Freien Wähler Pausa-Mühltroff (FWPM). Es gehe nun darum, ob man an als Stadtrat an dem Beschluss von 2018 festhalte, dass man gegen weitere Windkrafträder auf dem gesamten Stadtgebiet sei. Deshalb sollte das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung.

 

"Es ist wichtig, dass wir uns positionieren"

Thomas Hohl vom Ortschaftsrat Kornbach wollte den Räten den Ernst der Lage bewusst machen: "Wenn man solch eine Ergebnis einer Bürgerbefragung hat, sollte man auch als Stadtrat der Meinung entsprechen. Der Landrat wird sich so positionieren, wie die Kommunalvertreter entscheiden." "Ich schließe mich der Meinung des Landrates an", meinte Bürgermeister Michale Pohl. Die Wahlbeteiligung sei überragend gewesen. "Wir sollten den Willen der Bürger unterstützen", sagte auch Stefan Elias weiter. Wenn eine kleine Tür geöffnet werde, so wie die Meinung des Landrates zu entscheiden, sollte man die Chance nutzen. "Es ist wichtig, dass wir uns positionieren."

 

"Völlig falsches Signal"

"Unsere Mitspracherecht als Stadt ist gleich null", sagte indes Dirk Förster (CDU) zu dem eventuellen Windkraftbau in der Kommune. Es sei ja schon beschlossen worden, dass der Stadtrat dagegen ist. "Ich finde es ein völlig falsches Signal, wenn wir den Bürgern zu verstehen geben, dass wir keine Chance haben, so Hohl. "Wir sind es den Bürgern mehr als schuldig, darüber abzuwägen", ergänzte Matthias Kleemeyer (FWPM) es sei ja ein neu besetzter Stadtrat, der jetzt entscheidet.

Auf Antrag des FWPM-Fraktionsvorsitzenden Stefan Elias entscheiden die Räte per Beschluss, dass das Thema zur nächsten Sitzung auf die Tagesordnung