Mühltroff. Seit dem Lockdown im November hat das Haus des Vereins DDR-Museum Mühltroff e.V. seine Türen geschlossen. Jetzt haben Diebe zugegriffen. Es wurde gewaltsam eingebrochen. "Ich war im Krankenhaus und konnte erst am vorigen Wochenende wieder ins Museum schauen", so Uwe Unger, der Vereinsvorsitzende. "Als wir, meine Frau und ich, das Tor zum Durchgang öffneten, sahen wir, dass die Tür zum Museum offen stand." Beim weiteren Rundgang sahen die Ungers, dass in den vergangenen Tagen oder nachts jemand versucht haben muss, die hintere Außentür gewaltsam zu öffnen. Gesplittertes Holz zeugt davon. "Ins Haus gelangten sie durch das kleine Fenster zur Toilette", so Unger. "Das haben sie gewaltsam reingedrückt und den Vorhang runter gerupft." Da man von der Toilette aus nur in den Durchgang des Hauses gelangt, hebelten die Täter noch die Tür zum Museum mit Gewalt auf. Genauso wie die Tür vom Durchgang zum separat gelegenen Technikraum. "Wahrscheinlich mit einem Stemmeisen. Die wussten, was sie tun", ist Uwe Unger überzeugt. Er glaubt, dass sie die Örtlichkeiten gekannt haben. "Die Videoüberwachungsgeräte, die Attrappen sind, haben sie weggedreht." Familie Unger meldete den Diebstahl der Polizei.
Gestohlen haben die unbekannten Diebe offenbar nur ausgewählte Dinge aus der sehr umfangreichen DDR-Sammlung. Aus den 14 Museumsräumen fehlen Dinge, vor allem aber aus dem Technikraum im Erdgeschoss. Uwe Unger ist immer noch dabei, alles Gestohlene zu erfassen, er zeigt auf ein leeres Regal: "Hier unten standen Radios aus der DDR. Neun bis zehn fehlen. Die Namensschilder lagen vor dem Regal verstreut." Anderes technische Geräte wie Fernseher, Kameras, Videorecorder oder Plattenspieler haben die Täter stehen gelassen. "Eine Stereoanlage mit Lautsprecher fehlt. Die kostete in der DDR 3.000 Mark", weiß der Mühltroffer. Gestohlen wurde auch ein Glühweinkocher, zwei Tonbänder und von der funktionstüchtigen DDR-Modelleisenbahnanlage zwei Züge sowie wahrscheinlich diverse Langspielplatten. Während dies alles im Technikraum fehlt, verstreuten die Diebe im Obergeschoss Kleidung und es fehlt ein Spielzeugpanzer T 54 mit Fernbedienung. Die Türen haben die Vereinsmitglieder inzwischen instand gesetzt. Und Uwe Unger wird mit seinen Mitstreitern jetzt öfters Kontrollgänge durchs DDR-Museum machen.