Oberlosa. Alle Buden und Theken voll besetzt: Die Schwarzgelben aus Oberlosa feierten seit Freitag drei Tage Sport- und Sommerfest. Hier drehen alle mit am Rad. Vereinspräsident Bernd Märtner und seine Mitstreiter brachten 250 Helfer aus den eigenen Reihen an den Start. Beim ambitionierten Verein, dessen erste Männermannschaft in der neuen Saison in der 3. Handballliga spielt, dreht sich nicht alles um die Aushängeschilder. Es zählt vor allem der Zusammenhalt. In diesem Umfeld fühlt sich Henric Ebert bestens aufgehoben. Der 19-jährige Handballtorhüter half am Samstag ein paar Stunden in der Fanshop-Hütte. "Es ist für uns alle ganz normal, mitzuhelfen." Seit seiner Grundschul-Zeit trainiert der Teenager beim SV 04. "Wir wollen die Nähe zu den Festbesuchern und unseren Fans."

Siebenmeterschießen im Festzelt

Als am Samstagnachmittag der Himmel seine Schleusen öffnete, strömten immer mehr Besucher ins Festzelt. Aufgrund des plötzlichen Andrangs am Kuchenbuffet eilte schnell Verstärkung herbei. Draußen auf den Handballfeldern musste der Turnierbetrieb wegen des Unwetters eingestellt werden. Einige Spiele standen noch aus. Doch die Gastgeber hatten eine Idee. Kurzerhand trugen Helfer ein Handballtor ins Party-Zelt. Beim anschließende Siebenmeterschießen feuerten sich die Teams frenetisch an. Den Torhütern flogen die Bälle nur so um die Ohren. Vereinschef Märtner kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus. "Handballspielen im Bierzelt, das gab es in der 120-jährigen Vereinsgeschichte wirklich noch nie."

Feierbiester hüpften wie die Oranje-Fans

Zum krönenden Abschluss bliesen zur Samstagabend-Veranstaltung die Prinzenberger zur ultimativen Party-Attacke. Passend zum Viertelfinal-Spiel der Fußball-Europameisterschaft zwischen der Türkei und den Niederlanden zettelte Band-Frontmann Marco Focke den Fanmarsch-Tanz der Oranje-Fans an. Die Partygäste hüpften wild von links nach rechts und umgekehrt. Am nächsten Tag standen alle eingeteilten Helfer wieder auf der Matte. Neben Bubble-Fußball, Blasmusik und Tanzeinlagen gab es noch den Auftritt der selbsternannten Landrätin Therese "Resi" Langhoff-Thomas. Sie machte ihrem Ruf als "Königin der Gedankensprünge" wieder alle Ehre.