Rodewisch. Rahel Dörfel aus Klingenthal ist die beste Junggesellin des Raumausstatter-Handwerks in ganz Deutschland. Bereits im Oktober vergangenen Jahres hat sie den Wettbewerb in Stuttgart gewonnen.
In Rodewisch die Grundlagen erlernt
Ihren Beruf erlernt hat sie in Rodewisch bei "Schönfelder- Ihr Traumausstatter". Dort führt André Schönfelder die Geschäfte. Mit diesem Erfolg gerechnet hatte die 23-Jährige nicht. Im Gegenteil, im Vorfeld überlegte sie noch, ob sie überhaupt hinfahren solle. Chancen auf den Sieg oder Platzierungen hatte sie sich keineswegs ausgerechnet. Für den Bundeswettbewerb qualifiziert hatte sie sich im Sommer 2022 in Dresden. An der Handwerkskammer legte sie ihre Gesellenprüfung ab. Kein weiterer Absolvent meisterte sie so gut wie sie. Sachsenweit ist die Dresdner Handwerkskammer allein für die Prüfung der Raumausstatter zuständig. Daher bedeutete Rahel Dörfels Leistung hier automatisch den sächsischen Landessieg und die Qualifizierung für den Bundeswettbewerb.
Engagement in Stuttgart wird belohnt
Drei Tage lang musste sie in Stuttgart alles geben. Dabei galt es, eine leere Koje, einen simulierten leeren Raum mit Fenster, entsprechend auszustatten. Bevor es an die praktische Arbeit ging, mussten alle Teilnehmer ein Konzept erstellen. Ihren Erfolg sieht Rahel Dörfel nicht nur als Überraschung, sondern auch als Bestätigung ihrer Leistungen. "Es ist sehr schön, zu wissen, wo man steht", sagte sie. Gleichzeitig empfindet sie den Sieg als Motivation, genau an der Stelle weiterzumachen, wo sie beruflich gerade angekommen ist. Ganz genau heißt das, sie fängt im September mit der Meisterschule an. Einen Teil davon finanziert sie über ein Stipendium. Das ist an den Bundessieg gekoppelt. Ihr Chef André Schönfelder hätte es lieber gesehen, wenn zwischen der Gesellenprüfung und dem Meisterlehrgang noch einige Jahre Berufserfahrung gelegen hätte. Dann wäre jedoch das an Altersgrenzen gebundene Stipendium verfallen. Ihren Beruf gewählt hat Rahel Dörfel quasi im letzten Moment. Nach dem Abitur wollte sie eigentlich Innenarchitektur studieren. Sie trug sowohl die Bestätigung für den Studienplatz als auch die für die Wohnheimunterkunft schon in der Tasche. Allerdings kamen ihr dann doch Zweifel, ob ein Studium das Richtige für sie wäre. Eine Berufsausbildung im Raumausstatter-Handwerk erschien ihr nach und nach als sinnvoller. Dabei würde die praktische Arbeit überwiegen. "Ich habe in meinem Lehrbetrieb sehr viel gelernt. Alle Ausbilder nehmen sich für uns Lehrlinge immer sehr viel Zeit und zeigen uns alles, was nötig ist", betont die Klingenthalerin. Sie ist sich sicher, dass sie von den erfahrenen Altgesellen auch nach dem Meisterlehrgang noch sehr viel lernen kann. Ihren Beruf hat sie längst schätzen und lieben gelernt.
Familienbetrieb hat sich für die Zukunft gerüstet
Er verbindet Arbeit am Rechner mit den verschiedensten praktischen Tätigkeiten und dem Kontakt zu Kunden. Rahel Dörfels Erfolg ist übrigens keine Eintagsfliege bei "Ihr Traumausstatter". Ein Jahr vor ihr wurde Niklas Bratfisch beim Bundeswettbewerb Zweiter. "Bei uns läuft alles sehr familiär und wir legen Wert darauf, dass die jungen Leute in allen Bereichen sehr gut angeleitet werden", erklärt das der 52-jährige André Schönfelder. Sein Sohn Louis Schönfelder wird mittlerweile in die Geschäftsführung eingewiesen. Allerdings arbeitet er auch auf den Baustellen der Firma. Diese befinden sich in der Regel im Raum Vogtland, Westsachsen und Erzgebirge. Aktuell zählt es etwa 25 Mitarbeiter. Zwei junge Leute befinden sich in Ausbildung. Im September kommen zwei weitere dazu.
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