Plauen. Fünf Punkte Vorsprung! Der SV 04 Plauen-Oberlosa hat sich weiter abgesetzt. 671 Zuschauer feierten einen 25:20-Heimsieg gegen die SG Pirna/Heidenau. Weil Verfolger Delitzsch zeitgleich beim 24:24-Unentschieden gegen Köthen erneut patzte, war die Freude beim Spitzenreiter doppelt groß. "Das war ein mega harter Kampf heute. Die zwei Punkte gegen die Eisenbahner von Lokomotive Pirna haben richtig wehgetan. Unser Zug fährt in die richtige Richtung", freute sich Franz Schauer. Schon zur Halbzeitpause (14:11) wusste Handballexperte Jörg Reifert: "Das geht heute voll auf die Knochen. Jeder Zweikampf im Zentrum wird an der Grenze geführt. Da können wir uns auf eine brisante zweite Hälfte freuen", orakelte das Plauener SV-Urgestein.
Ein harter Kampf
Genauso kam es auch. Die Schiedsrichterinnen Melanie Friedrich und Andrea Hesse mussten im Hexenkessel einen knallharten Handballabend bestehen. Schon im ersten Durchgang verhängten die Unparteiischen sechs Zeitstrafen. Pirna drückte ziemlich auf die Tube. Oberlosa rannte zunächst dem Rückstand nach. Gästetrainer Dusan Milcevic: "Wir wollten hier was holen. Immerhin haben wir ja unsere Hinspiele gegen Oberlosa und Delitzsch gewonnen." Nach dem 8:10-Rückstand brannte auf dem Feld die Luft. "Wir haben uns gefangen und sind mit 14:11 in die Pause. Und mit dem 17:11 haben wir vermutlich geglaubt, dass wir schon durch sind. Dieser Leichtsinn war dumm. Zum Glück konnten wir den möglichen Ausgleich verhindern", gestand SV-Außenangreifer Kevin Roch.
Zwölf Zeitstrafen
Nach dem 19:18-Anschlusstor ruckte Plauen erneut an. Und wie. Hatte bereits Patryk Foluszny großartig gehalten, so pushte auch der zweite Plauener Keeper Henric Ebert sein Team mit überragenden Paraden. Der Oberlosaer Fernschütze Nico Schneider musste leiden: "Pirna hat es mit Härte versucht. Das Ergebnis waren sieben Zeitstrafen, die Rote Karte und ein absolutes Kampfspiel. Obwohl uns einige wichtige Leute fehlen, haben wir den Gegner aber zu Boden gerungen", resümierte der Plauener Rückraumschütze. Insgesamt gab es zwölf Zeitstrafen.
Noch sieben Spiele
Unter dem frenetischen Jubel der Fans setzte sich der Gastgeber ab Spielminute 48 ab und lag vier Minuten vor Schluss mit 23:18 vorn. Henric Ebert: "Das war ein unglaubliches Teamwork von allen. Danke an unsere Fans. Die sind hier der i-Punkt!" Als die Nachricht vom Delitzscher Punktverlust in der Helbighalle eintraf, prostete Landrat Thomas Hennig dem Vereinsvorsitzenden Prof. Dr. Bernd Märtner zu. "Sieben Spiele noch. Alles ist möglich." Oberlosa spielt jetzt in Freiberg (9.3. | 20 Uhr) und dann zu Hause gegen Aschersleben (16.3. | 19 Uhr). Der Tabellenerste der Mitteldeutschen Oberliga würde übrigens direkt aufsteigen...
Statistik
SV 04 Plauen-Oberlosa: Foluszny, Ebert - Stäglich, Roch (2 Tore), Beketov, Roth, Pfeiffer (2), Brykner, Schauer (4), Schneider (4), Duschek, Hanisch (2), Kolomaznik (3), Nedoma (3), Naumann (5/davon 5 Siebenmeter)
Siebenmeter: Oberlosa 6/5 verwandelt | Prina 1/2 verwandelt
Zeitstrafen: Oberlosa 4 | Pirna 8
Rote Karte: Torsten Schneider (Pirna, 34. Minute, Foulspiel)
Zuschauer: 671
erschienen am 04.03.2024