Plauen. Das Impfzentrum Plauen startete heute mit seiner Arbeit. Riesig war der Medienandrang. Sämtliche Fernsehanstalten berichteten vor Ort. "Das zweite Impfzentrum in Plauen ist eine tolle Sache für unsere Stadt, aber auch für die gesamte Region unseres Vogtlandes. Es ist ein echter Lichtblick", freut sich Plauens Sozialbürgermeister Steffen Zenner, der sich bereits Anfang Januar 2021, als erster im Vogtland, für ein zweites Impfzentrum in Plauen stark gemacht hatte. Dieser Forderung haben sich der Oberbürgermeister der Stadt Oelsnitz - Mario Horn, sowie die Bürgermeister der Stadt Elsterberg - Sandro Bauroth, der Gemeinde Weischlitz - Steffen Raab, der Gemeinde Pausa-Mühltroff - Michael Pohl, der Gemeinde Bösenbrunn - Berthold Valentin und der Gemeinde Rosenbach - Michael Frisch angeschlossen. Ein gemeinsamer Brief mit dieser Forderung hat in Dresden zusätzlich für Aufmerksamkeit gesorgt. "Das ist erstmalig eine neue Form der Zusammenarbeit, der Verbundenheit miteinander, die gleich auf Anhieb erfolgreich war", sind sich die Bürgermeister dieser Impfkoalition einig. Wie der BLICK vom DRK-Geschäftsführer Jörg Stingl erfuhr, sind ab kommender Woche 2.100 Impfungen pro Tag im Vogtlandkreis realistisch. 500 Impfungen werden davon alleine in Plauen stattfinden. Vorausgesetzt, es gibt genügend Impfstoff.
Gesundheitsministerin Petra Köpping reiste extra an
Auf Grund der anhaltend hohen Covid-19-Infektionen und der daraus resultierenden hohen Inzidenzen im Vogtlandkreis ist ein besonderes Maßnahmenpaket in Dresden geschnürt worden. Durch Vermittlung des Landratsamtes des Vogtlandkreises beinhaltet dieses, dass unter anderem kostenfreie Schnelltests und mehr Impfstoffdosen zur Verfügung gestellt werden und ein weiteres Impfzentrum in der Stadt Plauen eingerichtet wird. Gesundheitsministerin Petra Köpping, die anlässlich der Eröffnung des zweiten Impfzentrums im Vogtland nach Plauen gekommen war, erklärt: "Wir wollen den Gebieten mit besonders hoher Inzidenz eine Hilfestellung geben, damit die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt und somit ein Überspringen auf andere Regionen verhindert werden kann. Dafür wird der Bund mittels einer gesonderten Regelung für das Impfen in Hotspots die Voraussetzungen schaffen, um ohne Priorisierung impfen zu können. Dies haben wir uns gewünscht und werden dies im Vogtland erstmalig in Sachsen umsetzen. Die Vorbereitungen dafür laufen. Wir erhoffen uns davon auch wertvolle Erkenntnisse für die weitere Impfstrategie in Sachsen und sind den Verantwortlichen vor Ort sehr dankbar für die tatkräftige Unterstützung und die Vorarbeit. Wir wollen den Menschen im Vogtland und natürlich in ganz Sachsen eine Perspektive geben - und die geht einher mit Testen, Impfen und dem Einhalten der Hygieneregeln." Das Ministerium kündigte weitere Unterstützung für das Vogtland an. Geplant ist auch der Einsatz von rollenden Impfbussen und weiteren Impfteams. "Großer Dank geht nach Dresden, besonders an das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, für die Unterstützung bei der wirksamen Eindämmung der Pandemie im Vogtland", so der einhellige Tenor.
Das Impfzentrum Plauen
Im neuen Impfzentrum in Plauen werden zunächst überwiegend Senioren*innen des Vogtlandes geimpft, die älter als 80 Jahre alt sind und denen es persönlich nicht möglich war, einen Termin im Impfzentrum Eich zu organisieren. Dies geschieht im Rahmen eines Erprobungsmodells. Mit der Errichtung, Betreibung und Organisation des Impfzentrums Plauen ist das Deutsche Rote Kreuz beauftragt. "Gerade, wenn eine neue Impfstrecke dieser Dimension in Betrieb genommen wird, muss sich das ein oder andere noch etwas 'einruckeln'. Aber wir haben hoch qualifiziertes und motiviertes Personal im Einsatz. Alles wird gut funktionieren. Wir wollen an sieben Tagen in der Woche von 8 Uhr bis 18 Uhr impfen", versichert der Geschäftsführer des DRK im Vogtland, Jörg Stingl. Mit einer Impfstrecke können bis zu 240 Impfwillige pro Tag versorgt werden. Je nach vorhandenen Ressourcen und Mitarbeitern ist diese zudem in Plauen erweiterbar. "Die Eröffnung des Impfzentrums in Plauen kommt nahezu punktgenau. Großen Respekt für die schnelle Organisation an das DRK des Vogtlandkreises. Durch die geplante Freigabe der bisher geltenden Prioritäten im von der Corona-Pandemie stark gebeutelten Vogtland können nun wirklich, den vorhandenen Impfstoffmengen angepasst, bald Impfungen für breite Teile der Vogtländer angeboten werden", freuen sich die Bürgermeister der Region.
erschienen am 10.03.2021