Syrau. Frosch, blaues Geschoss oder schneller Brummer. So heißen die Seifenkisten, die in Syrau am Samstag auf die Piste gingen. Eine ganze Reihe von Motorrädern ganz verschiedener Marken sorgte danach für Aufsehen. Was es noch zu erleben gab.
Das war ganz neu beim Höhenfest am Samstag
Nacheinander, oft mit Geknatter, fuhren Mopeds und Motorräder in Syrau ein und nahmen am Festgelände Aufstellung. Neben einem Dnepr mit Seitenwagen und einer Seitenwagenmaschine der Eisenacher Motorradwerke standen auch schon mal eine S 51 aus den 1980-er Jahren und eine Honda. Stephan Haller aus Syrau war gleich mit drei Zweirädern vor Ort. "Die MZ 125 ES habe ich von meinem Vater geschenkt bekommen", zeigte er auf ein Motorrad. Der Lack ist original, der Motor wurde 2010 erneuert. Für die Gäste des Höhlenfestes war es ein Augenschmaus, teils seltene Zweiräder von gestern und heute zu sehen,. Genau das, eine neue Attraktion zum bewährten Fest, war die Absicht des Dorfclub-Vereins Syrau gewesen. Und weil es so schön dazu passte, gab es auf der nahe gelegenen Freilichtbühne rockige Musikklänge auf die Ohren.
Tradition Seifenkistenrennen
Kurz zuvor war das Seifenkistenrennen, welches in Syrau Tradition hat und von der Jugendfeuerwehr abgesichert wurde, zu erleben. In gewohnt witziger Manier moderierte Pfarrer Michael Kreßler den Wettkampf, der mit 15 Fahrern in drei Kategorien ausgetragen wurde: Kinder und Erwachsene jeweils in Einzelwertung sowie eine Vereinsmeisterschaft. Bei letzterer nahmen der Syrauer Männergesangsverein, der Förderverein Junge Kirche Syrau/Kauschwitz sowie der Syrauer Dorfclub e.V. mit jeweils zwei Fahrern teil. "Alle Kisten sind selbst gebaut und verziert", so der Geistliche, der selbst eine Pilotenkappe trug.
Der ausgekochte Fuchs
Bunt wie ein Regenbogen mit Bändern sowie mit vielen kleinen Fischlein am Gefährt bestückt, präsente die "Junge Kirche" ihre Seifenkiste. Vorn durfte ein hölzernes Kreuz nicht fehlen. "Das ist geballte Frauenpower", motivierte der Pfarrer Fahrerin Marlies Hoffmann und danach Maria Spranger. "Ein Bibelwort darf nicht fehlen", ergänzte er. Das waren die Worte "Glaube, Liebe und Hoffnung". Und weil am Bug weiße Spitze befestigt war, meinte Michael Kreßler, dass dies die Altardecke sein könnte. In grünen Nebel verwandelte sich die Piste, als Mario Branse vom Syrauer Dorfclub startete. "Die Farbe des Dorfclubs", sagte der Pfarrer. "Der Mario ist immer für eine Überraschung gut. Der zweite Fahrer des Dorfclubs war der Rosenbacher Bürgermeister Michael Frisch. Ihn bezeichnete der Moderator als "ausgekochten Fuchs". Er sei schon in jungen Jahren hier in Syrau gefahren. Und wer meinte, der mache Werbung mit Getränken, deren Namen auf der Karosse standen, wurde eines Besseren belehrt. "Das sind die Lieblingsgetränke des Bürgermeisters."
Das Rennen der Vereine machte indes der Männergesangsverein Syrau, der gerne mit seiner blauen Badewanne antritt. Nicht Chefsänger Frank Wunderlich, sondern Christian Schubert hatte am Ende die Nase vorn. Die sangesfreudigen Syrauer Männer durften den erstmals verliehenen Wanderpokal mitnehmen. Zur Freude der Organisatoren gab es einige Debütanten. Etwa eine selbstgebaute schwarze Mercedes-Kiste oder eine umgebaute Mülltonne. "Wo entsorgt ihr jetzt euren Müll?", fragte Michael Kreßler den Pilot. "Chapeau!", dieses Kompliment verteilte er an Werner Fröse aus Neuhausen, der wie voriges Jahr den Sieg holte. Als Sieger bei den Kindern zählte Arlett Schuster, die alle Zeiten aufschrieb, Emil Kraus mit seinem schnellen Brummer aus. Er war erstmalig dabei.
Syrau in Feierlaune
Im Festzelt schenkten am Samstag Kristina Sennewald, Katrin Spinnler, Isabell Merz und weitere Dorfclub-Frauen Kaffee und Bowle aus. Kuchen wurde über die Theke gereicht. "Uns hilft die Feuerwehr Mehltheuer", sagte Katrin Spinnler und zeigte auf den Getränkeausschank. Auch die Syrauer Feuerwehr, der Männergesangsverein und der Verein Junge Kirche sprangen als Helfer mit ein. Neben der Händlermeile und den Ständen mit Gaumenfreuden lockte im Park der Pool mit zwei großen Wasserbällen, in welchen man über das Wasser gleiten konnte. Viele Kinder wollten dies ausprobieren. Kletterturm, Basteln und anderes konnten kleine Leute erleben. Die Erwachsenen saßen bequem auf Liegestühlen und sahen dem frohen Treiben zu. Am Abend startete die Party mit Livemusik auf der Freilichtbühne. Genauso wie Freitagabend und zum Ausklang am Sonntagnachmittag.
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