Auerbach. BLICK.de stellt auch in diesem Jahr wieder die Menschen vor, die etwas Besonderes in den vergangenen zwölf Monaten geleistet und erwirkt haben. Wer kennt ihn noch, den Charme einer typischen DDR-Neubauwohnung? Am 24. September eröffnete im Auerbacher Museum an der Schloßstraße eine neue Dauerausstellung "Wohnen in der DDR".
Viele Besucher
Gleich am ersten Wochenende schauten sich viele neugierige Besucher in der "Platte" um. Im Wohnzimmer entdeckten sie die Schrankwand "Carat" aus dem VEB Möbelkombinat Zeulenroda. Eine für diese Zeit typische Polstergarnitur inklusive Multifunktionstisch und Stehlampe mit Fransen runden das Ambiente ab.
Um die Ecke gibt es Einblicke in eine DDR-Standardküche. Blickfänge sind technische Geräte wie der Allesschneider "AKA-Electric" und der unverwüstliche Handmixer "RG 28". Im Kinderzimmer wecken ein ferngesteuerter Wartburg und Sprechpuppen Erinnerungen. Die genormte Nass-Zelle wird dominiert von blauer Sanitärkeramik und schockbrauner Mustertapete. Der Halbwaschautomat WA 45 darf im DDR-Bad nicht fehlen. Sogar ein Blick durchs Balkonfenster in den benachbarten Plattenbau stellten die Museumsmitarbeiter nach. Statt dem Schlafzimmer gibt es einen Raum zum Thema "Parteien und Massenorganisationen in der DDR".
"Zimmer des Parteisekretärs"
Museumsleiter Steve Fiß nennt ihn "Zimmer des Parteisekretärs". Jahrelang schlummerte die Sammlung im Verborgenen. Anfang der 1980er Jahre begann der ehemalige Chef der Auerbacher Wohnungsbaugenossenschaft (AWG) Roland Schmidt mit dem Sammeln von Ost-Möbeln, Technik, Dekorationen, Spielzeug und Haushaltsgegenständen. Im Vorfeld stellte die Stadt mit dem Leihgeber die Weichen für die Nostalgieschau. Nach Einschätzung der Museumsleitung trifft sie den Nerv aller Generationen. Auch junge Familien staunten über die Exponate der DDR-Wohnkultur.
erschienen am 29.12.2022