800 Jahre Rodau: Das Dorf feiert mit Theater, Musik und Tradition

Jubiläum Mehr Bewohner als sonst hat Rodau jetzt schon, denn vor den Häusern kann man lebensgroße Strohpuppen entdecken

Rodau. 

Rodau. Im Ausnahmezustand befindet sich der kleine Ort mit seinen knapp 300 Einwohnern. Es wird geprobt und gewerkelt, geschmückt und aufgebaut für die 800 Jahr Feier.

Strohpuppen gebastelt

Ob der Angler, der eine Fischbüchse am Haken hat, die Zimmerer, die die Leiter hochklettern, die strickende Oma, die Pfarrersleut' oder das Paar unterm Sonnenschirm, die strohigen, lebensgroßen Figuren stehen vor den Häusern und in den Gärten. Beim immer wiederkehrenden Regen werden sie von ihren Schöpfern stets mit Planen abgedeckt. Dabei scheinen nur darauf zu warten, dass endlich die Besucher warten. "Bei uns in Rodau sind die Puppen los. Unser Jubiläum wird grandios", sagt Michael Selz vom Dorfclub e.V. "Viele unserer Rodauer haben sich große Mühe gegeben mit viel Liebe zum Detail."

Laienspielgruppe wieder aktiv

Nun ist es aber wirklich bald soweit: Die Laienspieler proben und sind guter Laune. "Vor einigen Jahren hatten wir schon mal eine Laienspielgruppe", berichtet Michael Selz. Bis Corona kam und bis das Rodauer Gasthaus, in welchem stets die Aufführungen für den Ort stattfanden, verkauft wurde. Nun wurde die Laienspielgruppe wieder aktiviert, die ehemaligen Mitglieder sind wieder dabei. "Ich habe extra fürs Fest ein Stück geschrieben", sagt Ute Dietze, die die Gruppe anleitet. "Es war mir ein Bedürfnis, das für unser Rodau zu tun." Worum es in dem Stück "Unner Rodau feiert heit" in schönster vogtländischer Mundart geht? "Es gibt Hektik in der Familie, denn abends zum Fest wollen alle die Schönsten sein. Und in der Schule ist auch eine Panne passiert." Also, allerlei Verwirrungen und Humor, bis alles aufgeklärt wird. "Wir singen das Hohelied gemeinsam", blickt Ute Dietze voraus. Das geht so: "800, gar 'ne stolze Zahl, alle stimmen ein ..." Und: "Es geht darum, jetzt zu leben, zu feiern, denn morgen kann alles schon vorbei sein." Aufgeführt wird das Theaterstück am Samstag, 8. Juni, zum Kulturnachmittag ab 14 Uhr.

Sängertreffen des Männerchors

Zu den Höhepunkten der 800-Jahre-Sause gehört weiterhin ein Sängertreffen anlässlich des 185-jährigen Bestehens des Männerchors "Liederkranz" Rodau. Chor-Chef Wolfgang Bunzel und seine Mitstreiter erwarten mehrere Chöre zum gemeinsamen Singen. Es gibt einen Handwerkermarkt in und um die Feldscheune, über den man bummeln und staunen kann. Viele Künstler und Handwerker der Region zeigen ihr Können oder bieten Waren an. Angebote für Kinder zum Mitmachen sind auch vorhanden. Die Kreativzeit Rodau hält selbst gebastelte Kunstwerke und den original Rodauer Kalender für 2025 parat.

Oldtimertreffen

Das Oldtimertreffen ist in der Hand von Phillip Scharf. Motorräder, Traktoren, Pkw und weitere Technik wird zu sehen sein. Die Festrede "800 Jahre Rodau" wird Bernd Mechler halten. Er wird über die Heimatgeschichte sprechen, historische und neue Bilder an der Wand beamen, erklären und Vergleiche ziehen. Chronist Ulrich Scheunert hat dazu viel erarbeitet.

Beginn der Feier am Freitag

Die 800-Jahre-Sause beginnt am Freitag, 7. Mai, um 18 Uhr mit einem Tauziehen, gefolgt um 19.30 Uhr von einer Kinderdisco. Ab 21 Uhr ist DJ Red Face Project alias Christian Wenzel am Zuge.

Programm am Samstag

Am Samstag öffnet um 11 Uhr der Handwerkermarkt. Der Kulturnachmittag, der von der Kulturstiftung Sachsen gefördert wird, begint um 14 Uhr mit der Laienspielgruppe Rodau und ihrem Stück "Unnor Rodau feiert heit". Es folgen das Sängertreffen des Männerchors "Liederkranz" Rodau und der Auftritt der Tanzmäuse des SC Syrau. Etwa 18.30 Uhr werden die Festrede zur 800 Jahrfeier und Redebeiträge von Ehrengästen stattfinden. Der Abend wird rockig mit der Band "Halb so Wild".

Sonntag mit Festgottesdienst

Der Sonntag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst. Anschließend sorgen die "Original Rosenbachtaler" Blasmusikanten beim Frühschoppen für Stimmung. Das Oldtimertreffen läuft parallel ab 10 Uhr. Zum Abschluss des Festes heizen ab 15 Uhr die Schalmeien aus Thierbach im Festzelt ordentlich ein.



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