Zwickau. Ein Vogtländer soll eine Zwangsprostituierte vergewaltigt haben. Die Betroffene war zum Tatzeitpunkt erst 14 Jahre alt.
Was ist Zwangsprostitution?
Zwangsprostitution ist eine Form der sexuellen Ausbeutung, bei welcher Frauen, Männer und Kinder durch Gewalt, Drohungen oder Täuschung gezwungen werden, sexuelle Handlungen auszuführen. Diese Praktik ist eine Verletzung der Menschenrechte und ein schwerwiegendes Verbrechen. Zwangsprostitution findet in vielen Ländern auf der ganzen Welt statt und betrifft oft die am meisten benachteiligten und schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen, wie zum Beispiel Migranten, Flüchtlinge und Menschen, die in Armut leben, in diesem Fall ein minderjähriges Mädchen. Oftmals werden diese Personen von "Menschenhändler", in die Prostitution gezwungen, indem sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in ein Land gelockt werden, in dem sie dann unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten müssen. Einmal in der Zwangsprostitution gefangen, haben die Opfer oft keine Möglichkeit zu fliehen. Sie werden in Wohnungen, Bordellen oder anderen Einrichtungen untergebracht und sind gezwungen, mehrere Kunden pro Tag zu bedienen. Die meisten von ihnen erhalten kein Geld für ihre Arbeit oder müssen einen Teil ihrer Einnahmen an ihre Zuhälter abgeben.
Was passiert mit dem mutmaßlichen Vergewaltiger?
Auf der Anklagebank des Landgerichts Zwickau fand sich am Dienstag der 57-jährige Manfred S. Ganze fünfmal soll er das mittlerweile 22-jährige Mädchen missbraucht haben. Laut Staatsanwaltschaft erfolgten die Taten bereits 2017 in der Wohnung des Angeklagten sowie in einem Waldstück in Tschechien.
"Mittelsmann" führt Opfer und Angeklagten zusammen
Ein Vermittler soll den 57-Jährigen auf die 14-Jährige aufmerksam gemacht und das Geld kassiert haben. "Der Geschlechtsverkehr wurde dann gegen den Willen des Opfers vollzogen", so der Staatsanwalt. Der Angeklagte äußert sich nicht zu den Vorwürfen.
Mehrere Jahre Haft drohen
Ihm drohen wegen schwerem sexuellen Missbrauchs von Kindern, Vergewaltigung und Ausnutzung von Zwangsprostitution mehrere Jahre Haft. Eine schnelle Verurteilung sieht problematisch aus. Das Opfer und zwei Bekannte, allesamt aus Tschechien, sind am Montag nicht erschienen.In wenigen Tagen unternimmt das Gericht einen neuen Anlauf.
Kein Einzelfall
Es liegt auch in der Verantwortung der Gesellschaft, das Bewusstsein für den Menschenhandel und die Zwangsprostitution zu erhöhen und dafür zu sorgen, dass die Menschen die Anzeichen von Menschenhandel erkennen und melden. Indem wir uns gemeinsam gegen den Menschenhandel einsetzen, können wir dazu beitragen, diese schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte zu beenden und den Opfern eine Stimme zu geben.
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