Plauen. Der VFC trifft beim 1:2 gegen Erfurt in der Nachspielzeit die Querlatte. Damit endete die Plauener Serie von vier Spielen ohne Niederlage. VFC-Neuzugang Fabio Riedl war bedient: "Ich hatte schon den 2:2-Ausgleich vor Augen. Doch der Ball geht bei einem Erfurter an die Hacke und klatscht ans Aluminium. Das ist bitter." Rot-Weiß-Trainer Fabian Gerber freute sich dementsprechend ausgelassen: "Wir kommen mit dem Pausenpfiff zur Führung, weil wir im Strafraumgewühl blitzschnell reagiert haben. Das zweite Tor haben wir unbedingt gewollt. Und dann sind wir hintenraus nochmal richtig in Bedrängnis geraten, sodass wir etwas Glück gebraucht haben, um die Punkte mit nach Erfurt zu nehmen."

Turbulente Schlussphase

 

Es war eine turbulente Schlussphase im Vogtlandstadion. Doch das Aufbäumen der Spitzenstädter kam zu spät. VFC-Cheftrainer Karsten Oswald stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Beim Erfurter Eckball in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit schlafen wir. Wir waren heute in den Zweikämpfen irgendwie nicht so aktiv wie sonst. Das hat uns einen Punktgewinn gekostet." In der Tat: Der VFC Plauen machte zwar kein schlechtes Spiel, doch die Erfurter Pausenführung durch Jeremiaha Maluze (45.+1) ging in Ordnung.

 

Das zweite Erfurter Tor war bitter

 

Im zweiten Durchgang konnten sich die bemühten Plauener zunächst nicht entscheidend durchsetzen. Dann ein Erfurter Konter. Phillip Aboagye startete rechts, flankte den Ball in die Mitte, dort scheiterte Lars Kleiner zunächst am Plauener Jasin Jucic, der auf der Linie rettete. Der Ball flog jedoch hoch und Marco Wolf (69.) köpfte aus Nahdistanz zum 2:0 für die Gäste ein. VFC-Kapitän Jasin Jucic ärgerte sich: "Wenn du 373 Minuten kein Gegentor kassierst hast, fragst du dich natürlich, warum wir heute zweimal so unkontrolliert zu Werke gehen."

Johann Martynets hat die große Chance

 

Trotz 2:0-Führung geriet Erfurt aber noch einmal schwer unter Beschuss. Allerdings schoss VFC-Toptorjäger Johann Martynets (76.) vollkommen frei aus acht Metern neben das Erfurter Tor, nachdem Melvin Berkemer fünf Gästespieler stehen ließ. Erst in der Nachspielzeit gelang dem Plauener Innenverteidiger Eric Träger (90.+1) per Kopfball das Anschlusstor. "Wir mussten nach dem 2:1 in drei brenzligen Situationen zittern, da sahen wir wirklich nicht gut aus", räumte RWE-Coach Fabian Gerber ein.

VFC wurde geerdet

 

Erfurt hat damit 16 Sommerneuzugänge gut integriert und ist nach sieben Spielen ohne Niederlage auf Rang 6 ordentlich im Rennen. Der VFC trauert dem zu späten Aufbäumen nach. "Aber wir haben bekanntlich Comeback-Qualitäten und kommen hoffentlich zurück zu unserer zuletzt so großen Geschlossenheit", blickt VFC-Trainer Karsten Oswald auf das nächste Auswärtsspiel in Altglienicke. In der Fußball-Regionalliga sind die Vogtländer erst einmal geerdet.

 

Statistik

VFC Plauen: Pieles - Jusic, Fischer/V, Träger, Morosow/V (46. Abayomi) - Limmer, Tanriver (57. Berkemer) - Martynets, Riedl, Kämpfer (57. Winter) - Will (57. Werner)

Schiedsrichter: Christoph Dallmann (Wismar)

Torfolge: 0:1 Maluze (45.+1), 0:2 Wolf (69.), 1:2 Träger (90.+1)

Zuschauer: 3.200