Auerbach. Der FSV Zwickau steht im Viertelfinale. "Und wir wollen ins Sachsenpokalfinale", kündigte FSV-Trainer Rico Schmitt nach dem 2:0-Arbeitssieg beim VfB Auerbach an. Der Zwickauer Übungsleiter ergänzte jedoch: "Den Pokal wollen natürlich auch alle anderen Vereine holen, da sind wir nicht die Einzigen." Im Göltzschtal ärgerte sich unterdessen der Gastgeber: "Schade, dass wir unsere Großchance nicht verwandelt haben. Dann steht es in der 84. Spielminute 1:1-Unentschieden und alles wäre wieder offen gewesen", trauerte der Auerbacher Co-Trainer Uwe Kramer dem Kopfball des eingewechselten Lucas Seidel nach. Der Ball ging drüber und Auerbach kassierte in der Nachspielzeit noch das zweite Gegentor.

 

Erste Halbzeit ausgeglichen

 

Der Ex-Auerbacher Yannic Voigt, jetzt beim FSV Zwickau Leistungsträger, sah es ganz sachlich: "Wir hatten es in der ersten Halbzeit sehr schwer. Das Spiel war ausgeglichen. Erst in der zweiten Halbzeit lief es für uns besser." Der Auerbacher Trainer Sven Köhler stimmte zu: "Wir waren im ersten Durchgang ebenbürtig, haben insgesamt alles rausgehauen, doch als Zwickau den Druck deutlich erhöhte, sind wir folgerichtig in Rückstand geraten. Da konnten wir nicht mithalten." In der Tat: Die "Schwäne" aus der Schumannstadt konnten auf tiefem Geläuf keine feine Klinge schlagen. "Wir haben Fußball gearbeitet. Und das haben wir im zweiten Abschnitt gut gemacht", freute sich der Zwickauer Co-Trainer Daniel Rupf übers Weiterkommen.

 

Jahn Herrmann drückt das Leder über die Linie

 

Das Tor zum 0:1 glich aus Zwickauer Sicht einer Erlösung. FSV-Stürmer Lucas Will: "In Auerbach ist es immer schwer. Wir haben im zweiten Abschnitt mehrere Chancen vergeben, bevor uns endlich die Führung gelungen ist. Ich finde, das Tor war hochverdient." Zum Zwickauer Treffer: Mike Könnicke hatte abgedrückt, der Auerbacher Schlussmann Maximilian Schlosser lenkte den Ball mit toller Parade an den Pfosten, doch der nachsetzende Jahn Herrmann (78.) drückte das Leder über die Linie. Nach diesem überfälligen Gästetor wendete sich urplötzlich das Blatt. Auerbach drückte und kam "zu drei Chancen, von denen wir eben eine hätten machen müssen, um die Verlängerung zu erreichen. Das ist nicht gelungen. Der Gegner hatte da mehr Qualität", stellte VfB-Trainer Sven Köhler fest.

 

Lucas Seidel vergibt Großchance

 

Als Jonas Dittrich von rechts flankte und Lucas Seidel hochstieg, jubelte VfB-Schatzmeister Carsten Gündel hinterm Tor schon: "Den Ball hab ich bereits drin gesehen. Wenn das Ding aus vier Metern Entfernung aufs Tor kommt, ist der Kopfball bei dieser Schärfe unhaltbar." Das Leder ging jedoch über den Zwickauer Kasten und in der Nachspielzeit durfte ausgerechnet der ehemalige Auerbacher Torjäger Marc-Philipp Zimmermann jubeln, als "MPZ" vom Zwickauer Theo Martens freigespielt wurde und nur noch einschieben musste (94./0:2).

 

Kein Klassenunterschied zu sehen

 

"Am Ende ist der Sieg hochverdient, aber es hätte auch 1:1 stehen können. Das nötige Glück haben wir uns zuvor erarbeitet", resümierte Marc-Philipp Zimmermann. VfB-Stadionsprecher Bernd Schädlich brachte es auf den Punkt: "Es ist einer Zwickauer Mannschaft lange nicht so schwer gefallen, hier zu gewinnen." FSV-Trainer Rico Schmitt: "Einen Klassenunterschied zwischen Oberliga und Regionalliga hat man heute nicht gesehen, was aber bei diesen Bodenverhältnissen auch typisch ist für ein Pokalspiel." Damit war alles gesagt.

 

Statistik

VfB Auerbach: Schlosser - Dittrich, Sieber/V, Birkner, Schmidt (87. Schardt) - Todt (83. Seidel), Hache - Kaiser/V, Brejcha, Guzlajevs (70. Cermus) - Kämpfer (70. Graf)

FSV Zwickau: Hiemann - Frick/V, Somnitz, Heller - Klein (70. Kuffour), Könnecke, Voigt (89. Rüther), Albert, Will (64. Herrmann) - Zimmermann/V, Dobruna (64. Martens)

Torfolge: 0:1 Herrmann (78.), 0:2 Zimmermann (90.+4)

Schiedsrichter: Christopher Gaunitz (Leipzig)

Zuschauer: 1.887