Stelzen/Hirschberg. Der Dienstag ist für Berenice Köpper immer ein besonderer Tag. Dann arbeitet die 29-jährige im Marché-Restaurant in Hirschberg, an der Autobahn A9 gelegen. Im Küchenbereich schnippelt sie Paprika oder schält Möhren, schneidet Orangen. Besteck sortieren oder Etiketten auf Gläser kleben sind Tätigkeiten im Markt. Berenice Köpper, die das Down-Syndrom hat, genießt es, diesen Außenarbeitsplatz der Vogtlandwerke Stelzen gGmbH zu haben.
Werkstatt für Menschen mit Handicap
"Seit vorigem Jahr haben wir einen Vertrag geschlossen", sagt Sven Güther, Jobcoach bei den Vogtlandwerken. Das bedeutet, man hat diesen ausgelagerten Arbeitsplatz, zugleich aber die Sicherheit, die eine Werkstatt für Menschen mit Handicap gibt. "Wir haben insgesamt 19 solcher Arbeitsplätze in Firmen der Region." Betriebe mit mehr als 20 Angestellten müssen, wenn kein Mensch mit einer Behinderung beschäftigt ist, einen Ausgleichsabgabe zahlen. Es sei denn, es wird Arbeit in einer solchen Werkstatt in Auftrag gegeben. Sven Güther bleibt regelmäßig in Kontakt mit der jeweiligen Firma und dem Beschäftigten, der dort tätig ist. Es kann ja auch passieren, dass es doch nicht so mit der Arbeit klappt.
Richtiger Arbeitsplatz
Dann kann man wieder in der Werkstatt tätig sein. Im Idealfall kann es sein, dass ein richtiger Arbeitsplatz draus wird. Der Arbeitgeber kann für den zur Verfügung gestellten Arbeitsplatz bis zum 70 Prozent Fördergeld vom Staat bekommen. "Dann sind wir als Werkstatt raus", so der Jobcoach. Bei Berenicé schaut er ab und zu vorbei. "Alle sind sehr zufrieden mit ihr." Mitarbeiterin Marion Müller sagt: "Die Kollegen freuen sich alle, dass Berenicé da ist und beziehe sie gerne in die Arbeit ein." Es gebe auch Kunden, die sagen, wie gut sie das fänden.
erschienen am 15.10.2023