Sie begeistern mit aufregender Architektur und Geschichte, bieten kulturelle wie kulinarische Höhepunkte, sind oft Schmelztiegel und Schaufenster für Szene und Zeitgeist: Metropolen ziehen Reisende seit jeher in den Bann.
Kein Wunder, dass die Städtereise zu den beliebtesten Reiseformen zählt.
In Europa fällt die Auswahl wahrlich schwer: So viele spannende Städte warten darauf, entdeckt zu werden.
Sie sind noch unentschieden und möchten wissen, wie Sie ihren nächsten Kurzurlaub planen sollen? Hier kommt der ultimative Guide für Ihren nächsten Citytrip.
1. Unsere Empfehlungen für Einsteiger und Fortgeschrittene
Hier lassen sich grob zwei Kategorien unterscheiden:
- Weltstädte, die praktisch alles bieten und die man einmal gesehen haben muss.
- Und etwas kleinere Städte aus der zweiten Reihe, die zum Teil noch unter dem Radar des Massentourismus laufen.
Diese Klassiker lohnen auf jeden Fall einen Besuch:
- London: Wahrzeichen wie Big Ben und Buckingham Palace, Museen von Weltrang und Multikulti wie an kaum einem anderen Ort der Erde: Die Stadt an der Themse ist ein absolutes Topziel.
- Paris: Wer Kultur, Weltklasse-Kunst, Mode und Savoir-vivre sucht, ist in der "Stadt der Liebe" auf jeden Fall richtig.
- Rom: Die "Ewige Stadt" mit ihren antiken Bauwerken und rund 3000 Jahren europäischer Kulturgeschichte ist ein Muss.
- Barcelona: Die Touristenmetropole mit der Sagrada Familia und der berühmten Rambla-Flaniermeile liegt am Meer und ist schwer populär.
- Prag: Die tschechische Hauptstadt gehört zu den beliebtesten Metropolen Europas und bietet ein attraktives Preisniveau.
- Amsterdam: Kunstliebhaber und Vergnügungssüchtige gleichermaßen zieht es seit jeher in die liberale, niederländische Weltstadt.
- Berlin: Die deutsche Hauptstadt mit ihrer spannenden Geschichte genießt auch international einen exzellenten Ruf als Reiseziel.
- Istanbul: Die Stadt am Bosporus liegt auf der Grenze zwischen Europa und Asien und wartet mit einer schillernden Geschichte auf.
Darüber hinaus haben viele Reisende auch folgende Städte auf dem Zettel:
- Lissabon,
- Madrid,
- Venedig,
- Athen,
- Wien,
- Budapest,
- Krakau,
- Dubrovnik,
- Stockholm und
- Kopenhagen
Diese Ziele spielen in der oberen Liga der europäische Städtereiseziele mit.
Darüber hinaus empfehlen sich noch kleinere Perlen für alle Traveller, denen die allzu bekannten Namen längst vertraut sind:
- Porto: Das charmante Städtchen im Norden Portugals ist zwar auch kein Geheimtipp mehr, aber trotzdem unbedingt sehenswert.
- Rom ist Ihnen zu herausgeputzt, Venedig zu überlaufen und Mailand zu posh? Dann versuchen Sie es mit Neapel, Florenz (die berühmten Uffizien!) oder dem leicht morbiden Palermo auf Sizilien.
- Valencia, Bilbao und Sevilla: Keine Unbekannten, aber gute Empfehlungen für alle, die Barcelona und Madrid schon kennen.
- Sie mögen den Norden Europas? Dann versuchen Sie es doch mal mit Oslo in Norwegen, dem dänischen Aarhus oder Tallin in Estland.
- Im östlichen Europa alle Klassiker abgehakt? Warum nicht mal nach Warschau (Polen) oder Bukarest (Rumänien)?
2. Nachhaltigkeit: Reisedauer und Transportmittel
Nicht jeder fühlt sich in Zeiten der Klimakrise wohl damit, für drei Tage Urlaub durch Europa zu fliegen. Experten sagen ganz klar: Solche CO2-intensiven Kurztrips mit dem Flieger können oder sollten wir uns in Zukunft eher nicht mehr leisten.
Zum Glück gibt es auch einige schöne Städte, die bequem mit dem Nachtzug erreichbar sind.
Mit dem Nightjet der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind gleich eine ganze Reihe von Zielen auf Schienen erreichbar. Beispiele:
- von Hamburg nach Innsbruck, Wien oder Zürich,
- von München über die Alpen nach Rom oder Venedig,
- von Berlin nach Wien, Brüssel oder Paris,
- von Wien nach Paris und von Zürich nach Amsterdam,
- von München nach Warschau und von Stuttgart nach Zagreb
Über das Streckennetz der Euronight-Züge als ÖBB-Partner sind weitere Ziele in Europa per Zug erreichbar (Infos dazu hier).
Mit dem schwedischen Nachtzug Snälltåget kommen Reisende außerdem von Berlin und Hamburg über Kopenhagen bis hinauf nach Stockholm.
Nicht zuletzt sind Metropolen wie Amsterdam, Brüssel, Paris, Kopenhagen, Warschau, Budapest und Wien auch mit normalen Zügen am Tag erreichbar, die bei der Deutschen Bahn buchbar sind.
Eines ist aber klar: Die Anreise mit dem Zug ist oft teurer als der Billigflieger und sie dauert häufig auch länger.
Da lohnt es sich, länger vor Ort zu bleiben, rät Antje Monshausen von Tourism Watch. Der Gewinn: "Wer seltener fliegt und dafür länger bleibt, erlebt oft auch eine qualitativ bessere Reise. Ich kann mich besser auf Land und Leute einstellen, nehme mehr mit."
3. Worauf Sie bei der Flugbuchung achten sollten
Wer sich für den Kurztrip doch für das Flugzeug entscheidet, sollte einige Punkte bedenken. Die wichtigsten Fragen:
Gibt es eine direkte Flugverbindung?
Wenn das Reiseziel von meinem Heimatflughafen aus nicht nonstop angeflogen wird, lohnt sich ein kurzer Citytrip kaum. Zum Glück steuern die Billigflieger mittlerweile auch viele kleinere Städte von außerhalb der großen Drehkreuze wie Frankfurt oder München an.
Wie weit draußen liegt der Zielflughafen?
Große Metropolen haben mehrere Airports. Bei der Buchung genau hinschauen, welcher angeflogen wird. Denn manche Flughäfen liegen - anders als der Name vermuten lässt - weit vor den Toren der Stadt. Beispiele: Mailand-Malpensa und London-Stansted. Hier gibt es aber oft Express-Züge, die Touristen schnell in die City bringen.
Wie sind die Gepäckvorgaben?
Viele mögen sich denken: Für eine Städtereise reicht Handgepäck. Doch aufgepasst: Wer bei manchen Billigfliegern das günstigste Ticket bucht, darf kostenlos nur noch eine kleine Tasche mitnehmen, die unter den Vordersitz passt. Der Trolley fürs Gepäckfach ist nicht inklusive und muss gegen Aufpreis dazu gebucht werden.
Wer nur mit Handgepäck fliegt, kann außerdem nur kleine Behälter mit Flüssigkeit und Hygieneprodukten mitnehmen. Maximal 100 Milliliter sind pro Behältnis erlaubt, insgesamt maximal ein Liter. Alle Produkte gehören in einen durchsichtigen Plastikbeutel.
Wichtig für ausgiebiges Shopping: Wer einen großen Koffer aufgeben möchte, sollte Preise vergleichen: Lohnt sich von vorneherein ein Tarif, der Aufgabegepäck inkludiert? Oder ist es günstiger, den billigsten Tarif zu wählen und den Koffer hinzu zu buchen?
Welche Dokumente brauche ich?
Das Reisen innerhalb der EU ist eigentlich einfach: Reisende sollten immer einen gültigen Personalausweis mitführen.
4. Tipps für die Unterkunft in der City
Die wichtigste Entscheidung zuerst: Hotel oder Ferienwohnung? Wobei Letzteres in der Praxis häufig bedeutet: Airbnb.
- Wer ohnehin lieber draußen speist und keinen Wert auf gemachte Betten legt, der ist oft mit Airbnb gut beraten.
- Wer morgens ohne Umwege zum Frühstück schreiten möchte und den Service schätzt, wählt ein Hotel.
Wichtige Hinweise für die Online-Buchung:
Die meisten buchen über eine der großen Hotelplattformen und Suchmaschinen im Internet. Hier das beste Angebot zu finden, ist aber oft gar nicht so einfach. Die Suchergebnisse werden häufig nicht nach objektiven Kriterien erstellt, fanden die Experten der Zeitschrift "Reise und Preise" (Ausgabe 4/2021) heraus.
Bei der Reihenfolge der Ergebnisse würden Portale und Hotels bevorzugt, die viele Umsätze und Provisionen brächten, heißt es.
Ein argloser Nutzer könnte meinen, die Liste der angeblich besten Hotels und Unterkünfte orientiere sich etwa nach den Bewertungen anderer Reisender. Doch das ist meistens nicht so.
Stattdessen werden die Angebote zum Beispiel zunächst intransparent nach "Empfehlung", "Preis-Leistungs-Verhältnis" oder "Relevanz" gelistet.
Am besten ist es, die Ergebnisliste umzusortieren - von "nach Empfehlung" oder dergleichen auf "Preis aufsteigend". Nach diesem Schritt empfiehlt es sich, hilfreiche Filter zu benutzen:
- Art der Unterkunft: Hotel, Pension, Hostel oder Ferienwohnung? Hier lässt sich zunächst nach der präferierten Variante filtern.
- Kostenlos stornieren: Wer flexibel bleiben will, kann sich nur Unterkünfte anzeigen lassen, die zum Beispiel noch bis einen Tag vor Reiseantritt gebührenfrei storniert werden können.
- Nähe zum Stadtzentrum: Auf einem Citytrip empfiehlt es sich, möglichst zentral unterzukommen. Mit diesem Filter lässt sich herausfinden, welche Unterkünfte wirklich mittendrin liegen.
- Nach Ankunft bezahlen: Mit dieser Option findet man Anbieter, bei denen die Übernachtung erst beim Check-in vor Ort bezahlt werden kann.
- Frühstück inbegriffen: Wer diese Option abwählt, weil er sich in der Regel morgens lieber nur schnell was beim Bäcker holt, kann Geld sparen. Denn das Frühstück im Hotel ist oft nicht ganz günstig.
- Gästebewertungen: Wer wissen möchte, wo andere Reisende so richtig zufrieden waren, schaut nach den am besten bewerteten Unterkünften (zum Beispiel "hervorragend 9+").
- Ausstattung: Bei konkreten Bedürfnissen und Wünschen lohnt hier eine gefilterte Auswahl. So lässt sich etwa nach Hotels suchen, die Parkplätze, eigene Restaurants oder Flughafenshuttle anbieten.
5. Sightseeing mit geführten Touren und City-Pässen
Stadtführungen lassen sich oft über die örtliche Tourist-Info buchen. Daneben gibt es verschiedene Online-Portale für Touren, Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen beispielsweise Getyourguide, Viator von Tripadvisor oder Airbnb Erlebnisse.
Wer beim Sightseeing Geld sparen möchte, für den kann sich ein City Pass lohnen. Das ist eine Art Rabattkarte, mit der zum Beispiel der öffentliche Nahverkehr und Eintritt zu Sehenswürdigkeiten gratis oder reduziert sind. Oft entfällt damit auch das Schlangestehen.
Die wichtigsten Fakten über City Pässe:
- Es gibt überregionale Anbieter wie City Pass, Go City und Turbopass. Viele Städte haben eigene Pässe, etwa London (London Pass), Rom (Roma Pass) und Berlin (Welcome Card).
- Die meisten Pässe kann man online bestellen, einige werden per Post geschickt oder aufs Smartphone geladen. Andere muss man vor Ort abholen, bei der Tourist-Info oder einer Sehenswürdigkeit.
- Die enthaltenen Leistungen sind je nach Metropole ganz unterschiedlich, die Intransparenz ist groß. Webseiten wie www.citypassvergleich.de helfen bei der Übersicht. Oft wird nicht deutlich, wie viel das Sightseeing ohne den Pass kosten würde.
- Am besten überlegt man zuerst, was man überhaupt besichtigen will. Dann kann man durchrechnen, ob ein Pass sich lohnt. Tendenziell gilt: Je mehr Attraktionen enthalten sind, umso besser. Gerade die wichtigen Sehenswürdigkeiten sollten aber nicht fehlen.
- Praktisch ist, dass der ÖPNV oft kostenlos ist. Auch hier sollte man aber prüfen, ob man mit dem direkten Angebot des Verkehrsbetriebs nicht günstiger fährt - gerade wenn man eher wenig besichtigt.
6. Worauf Sie in Sachen Geld achten sollten
In vielen Städten Europas können Urlauber bequem mit Euro bezahlen. Es gibt aber einige Ausnahmen:
- In Kopenhagen zum Beispiel zahlt man mit dänischer Krone,
- in Warschau und Breslau mit polnischem Zloty,
- in Budapest mit ungarischem Forint und
- in Prag mit Tschechischer Krone.
- Und in London kommt das Britische Pfund zum Einsatz.
Wir haben die besten Tipps für Ihre Reisekasse:
1. Die Mischung macht's: Am besten Bargeld, Girokarte und Kreditkarte mitnehmen. Mit der Girokarte können Urlauber in der gesamten EU Geld abheben und Einkäufe bezahlen. Für ein Land außerhalb der Eurozone gehört eine Kreditkarte ins Reisegepäck. Denn mit zu viel Bargeld in der Tasche ist man ein aussichtsreiches Opfer für Taschendiebe.
2. Landeswährung am Automaten abheben: Wegen hoher Gebühren lohnt sich der Umtausch von Euro in Deutschland nicht. Bares können sich Urlauber bequem mit der Karte am Geldautomaten holen.
3. Gebühren prüfen: Reisende sollten bei ihrer Bank fragen, welche Gebühren beim Abheben von Bargeld im Ausland anfallen. Außerdem sollte man checken, ob der Automatenbetreiber vor Ort noch extra kassiert. Wenn pro Abhebung pauschal eine Gebühr anfällt, lohnt es sich eher, seltener und dann größere Summen abzuheben.
4. Euro-Sofortumrechnung unbedingt meiden: Viele Geldautomaten außerhalb der Eurozone bieten dem Benutzer an, den Abhebungsbetrag in Euro umrechnen zu lassen ("Sofortumrechnung" oder "Dynamic Currency Conversion"). Das auf keinen Fall machen! Man bekommt einen deutlich schlechteren Wechselkurs als bei der Abrechnung in Landeswährung.
5. Geldkarten bei Verlust sofort sperren lassen: Die zentrale Sperrnummer etwa für EC-Karten lautet 01805/021021, aus dem Ausland 0049 1805 021021. Für Kreditkarten gilt die Sperrnummer 116 116 - aus dem Ausland ebenfalls mit der Vorwahl für Deutschland.
Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) hat eine kostenlose Online-Broschüre zum Bezahlen im Ausland zusammengestellt.