Juckende Nase, rote Augen und Niesen – diese Symptome sind Allergikern bestens bekannt. Die Beschwerden sind im Alltag lästig. Im Straßenverkehr jedoch kann ein plötzlicher Niesanfall schnell gefährlich werden.

Bei jedem Nieser schließen sich die Augen reflexartig für etwa eine Sekunde. Passiert das bei Tempo 50 legt ein Autofahrer 14 Meter blind zurück, rechnet der Tüv Thüringen vor.

"Die Gefahr wird besonders deutlich, wenn der Vordermann während dieses Augenblicks scharf bremst oder ein Kind die Fahrbahn überquert und eine sofortige Reaktion erfordert", warnt Tüv-Fachmann Achmed Leser. Wer während der Autofahrt vom Niesen überrascht wird, sollte seine Geschwindigkeit verlangsamen und versuchen, das Lenkrad möglichst nicht zu verreißen. 

Was Autofahrer vorbeugend tun sollten

Am besten kommt es gar nicht zu solchen gefährlichen Niesanfällen. Leser empfiehlt deshalb Allergikern, sich auf die Hochsaison der Pollenzeit – in der Regel zwischen April und August – vorzubereiten und vorzubeugen.

Wer auf Pollen allergisch reagiert, sollte unbedingt die Filter der Klima- oder Lüftungsanlage im Fahrzeug regelmäßig warten und frühzeitig tauschen lassen, so Leser. "Ein zugesetzter Pollenfilter hat praktisch keine Wirkung."

Während der Fahrt sollten Allergiker die Fenster des Autos geschlossen halten und die Klimaanlage auf Umluft stellen. Leser rät zudem, das Auto innen regelmäßig und gründlich zu reinigen. Es reiche nicht aus, den Wagen nur auszusaugen. Auch die Innenraumoberflächen wie Armaturenbrett, Mittelkonsole und Türverkleidungen sollten regelmäßig mit einem feuchten Lappen vom Staub befreit werden.

Hohe Pollenbelastung? Auto gegebenenfalls stehen lassen

An Tagen mit besonders hohem Allergierisiko rät der ADAC Hessen-Thüringen Betroffenen, vermeidbare Fahrten im Auto oder auf dem Rad zu unterlassen. Informationen zum regionalen Pollenflug gibt es etwa beim Pollenflug-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Bei antiallergischen Medikamenten empfehlen die Fachleute, Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin zu halten. Denn sie wirken sich womöglich auf die Verkehrstüchtigkeit aus: Auch frei verkäufliche Mittel können müde machen und die Reaktionszeit beeinflussen.