Teilelektrisch und gut: Der Toyota RAV4 IV und V (seit 2013)

Gebrauchtwagen-Check Der Toyota RAV4 ist ein Vorreiter unter den Kompakt-SUV und hat ausgereifte Hybridtechnik an Bord. Die Tüv-Bilanz ist positiv. Doch es gibt typische Problemfelder.

Berlin. 

Unter dem Strich lautet das Urteil: "Die Japaner stehen für ein hohes Qualitätsniveau, das liefert auch der RAV4 beim TÜV ab", ist im "Auto Bild Tüv Report 2024" notiert. Doch auch das Kompakt-SUV - Urgestein seiner Art - ist nicht frei von Problemen. Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) schneidet die aktuelle Auflage gut ab, den Vorgänger plagen dagegen zwei Marotten.

  • Modellhistorie: Die vierte Generation des Modells brachte Toyota 2013 heraus. Das Facelift von 2016 bedeutete einen Strategiewechsel unter der Motorhaube: Die eigenen Diesel flogen raus, dafür verbaute der Hersteller das Hybridsystem aus dem Prius, gab Selbstzünder-Fans aber noch die Option, sich für einen Euro-6-Diesel von Kooperationspartner BMW zu entscheiden. Anfang 2019 kam die fünfte Generation in den Handel, zum Sommer 2022 gab es eine Modellpflege.
  • Karosserie und Varianten: Die betrachteten RAV4-Generationen sind durch die Bank weg Fünftürer - erwähnenswert, weil das Urmodell von 1994 auch als Dreitürer vorfuhr. Die Viertauflage wurde erstmals mit dem Hybridsystem des Prius bestückt, den aktuellen RAV4 gibt es seit 2020 anders als den Vorgänger auch mit Plug-in-Antrieb.
  • Abmessungen (laut ADAC): Vierte Generation: 4,56 m bis 4,61 m x 1,85 m x 1,66 m bis 1,68 m (L x B x H), Kofferraumvolumen: 547 l bis 1746 l. (Hybrid: 501 l bis 1633 l); fünfte Generation: 4,60 m x 1,86 m x 1,69 m (L x B x H), Kofferraumvolumen: 580 l bis 1690 l (Plug-in-Hybrid: 520 l bis 1604 l).
  • Stärken: Vor allem die Hybrid-Versionen sind relativ sparsam im Stadtverkehr. Die aktuelle RAV4-Generation zeigt kaum Schwachstellen bei der HU: Vorbildlich laut "Auto Bild TÜV-Report 2024" ist vor allem das Fahrwerk.

Antriebswellen, Federung und Lenkung sind bei beiden Auflagen meist problemlos, Mängelquoten unter dem Durchschnitt ernten beide Auflagen beim Abblendlicht und der Abgasanlage. Ölverlust und Probleme mit der Abgasuntersuchung (AU) sind selten.

  • Schwächen: Die vordere Beleuchtung sorgt oft für erhöhte Beanstandungsquoten. Beim aktuellen RAV4 werden hier und da die Blinker moniert, beim Vorgänger die Rücklichter.

Probleme mit der Funktion von Fuß- und Feststellbremse plagen den Vierten in allen Baujahren, doch dessen Hauptmanko sind die Achsaufhängungen, die laut Report beim zweiten und dritten Check für Probleme sorgen.

  • Pannenverhalten: Einen Dämpfer gibt es aus Pannensicht zu vermelden: Der ADAC beurteilt das japanische Kompakt-SUV als durchweg "sehr unzuverlässig".

Berücksichtigt sind Modelle der Erstzulassungsjahre 2016 bis 2022. Das schlechte Abschneiden in der ADAC-Pannenstatistik lässt sich größtenteils auf Probleme mit der Starterbatterie zurückführen.

  • Motoren: Vierte Generation: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 112 kW/152 PS; Diesel (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 91 kW/124 PS und 110 kW/150 PS; Hybrid (Front- und Allradantrieb): 145 kW/197 PS Systemleistung.

Fünfte Generation: Benziner (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 129 kW/175 PS; Hybrid (Front- und Allradantrieb): 160 kW/218 PS und 163 kW/222 PS Systemleistung; Plug-in-Hybrid (Allradantrieb): 225 kW/306 PS Systemleistung.

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:

  • RAV4 VVT-i Plug-in-Hybrid 4x4 (6/2020); 225 kW/306 PS (Vierzylinder + E-Motor an der Hinterachse); 57 000 Kilometer; 27 807 Euro.
  • RAV4 2.0 Valvematic Basis 4x4 (6/2014); 111 kW/151 PS (Vierzylinder); 129 000 Kilometer; 8767 Euro.
  • RAV4 2.5 VVT-i Hybrid Comfort 4x2 (6/2019); 160 kW/218 PS (Vierzylinder und E-Motor); 70 000 Kilometer; 21 761 Euro.


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