Teamwork in der Wissenschaft: Auf die Vorbilder kommt es an

Kooperation gefragt Allein im stillen Kämmerlein forschen und publizieren? Arbeit in der Wissenschaft sieht heute anders aus. Doch wie gelingt kooperatives Miteinander? Ein Experte hat Antworten.

Bonn. 

Erfolg im Job: Dafür spielt heute oft auch die Kooperationsfähigkeit eine Rolle. Keine Ausnahme: Die Wissenschaft. Denn immer mehr Forschungsprojekte werden in Gruppen durchgeführt und publiziert. Darauf weist Matthias Sutter, Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern Bonn, in einem Beitrag in der Zeitschrift "Forschung & Lehre" (Ausgabe 11/2023) hin.

Und das heißt auch: Zusammenarbeit ist gefragt. "Arbeitsteams funktionieren besser, wenn wichtige Informationen geteilt und rasch weitergegeben werden", so Sutter, der auch Professor für Experimentelle Wirtschaftsforschung an den Universitäten Köln und Innsbruck ist, in dem Beitrag. Forscherteams brächten ihre Projekte eher zu einem guten Ende, wenn sich alle an der Projektarbeit beteiligten und nicht darauf vertrauten, dass ein anderer schon die mühsamen Arbeitsschritte übernehmen werde.

Miteinander statt gegeneinander

Damit das klappt, sind besonders Führungskräfte gefragt: Sie sollten die Erwartungen an das gegenseitige Miteinander - anstatt Gegeneinander - gut und transparent managen. Denn die Erwartungshaltung habe einen entscheidenden Einfluss auf gelingendes Miteinander in Gruppen. Menschen seien eher bereit zu kooperieren, wenn sie erwarten, dass andere das auch tun.

Verhalten sich Vorgesetzte selbst kooperativ, verursache das zudem besonders starke Nachahmung, so Sutter, der ein Buch zum Thema geschrieben hat ("Der menschliche Faktor oder worauf es im Berufsleben ankommt"). "Führung funktioniert nur durch gutes Beispiel-Geben." Gehe jemand hingegen mit schlechtem Beispiel voran, breche Kooperation schnell vollkommen zusammen, "weil sich niemand von Trittbrettfahrern ausnützen lassen will".



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