Kinder sind oft erkältet - in der Kita kommen sie schnell mit Erkältungsviren in Kontakt und stecken sich an. Für die Kleinen bedeutet das in der Regel eine Rotznase, für die Eltern Homeoffice oder Kinderkrankentage. Im schlimmsten Fall stecken sich die Eltern und Geschwister auch noch an.
Laut einer britischen Studie, die im Fachmagazin "Sience Daily" veröffentlicht wurde, sollen kochsalzhaltige Nasentropfen die Leidenszeit von Kindern bei Erkältungen um zwei Tage verkürzen und dafür sorgen, dass sie sich weniger oft anstecken. Zu diesem Ergebnis kommt Professor Steve Cunningham von der Universität Edinburgh.
Salz unterstützt Zellen in Nase und Luftröhre bei Virenabwehr
Für die Studie hat der Forscher 407 Kinder im Alter bis zu sechs Jahren beobachtet. Im Zuge der Studie erkälteten sich 301 Kinder. Den Eltern von 150 dieser Kinder wurden kochsalzhaltige Nasentropfen gegeben, die sie ihren Kindern verabreichen sollten. Es zeigte sich, dass die Kinder, die diese Nasentropfen nahmen, im Schnitt zwei Tage weniger krank waren als Kinder, deren Eltern herkömmliche Medikamente verabreichten.
"Wir haben festgestellt, dass die Kinder, die Salzwasser-Nasentropfen erhielten, im Durchschnitt sechs Tage lang Erkältungssymptome hatten, während die Kinder mit der üblichen Behandlung acht Tage lang Symptome hatten. Die Kinder, die Salzwasser-Nasentropfen erhielten, brauchten auch weniger Medikamente während ihrer Erkrankung", so Professor Cunningham.
Der Studienleiter erklärt auch, wodurch dieser Effekt nach seiner Ansicht zustande komme: "Salz besteht aus Natrium und Chlorid. Chlorid wird von den Zellen in der Nase und in der Luftröhre verwendet, um in den Zellen eine hypertone Säure zu produzieren, die sie nutzen, um eine Virusinfektion abzuwehren." (Hyperton bedeutet, der Salzgehalt der Lösung ist höher als der in den Zellen.) Durch die Zugabe von kochsalzhaltigen Tropfen wird diesen Zellen geholfen, noch mehr hypertone Säure zu produzieren, wodurch die Reproduktion der Viren schneller eingedämmt werde und die Zeit der Erkrankung verkürzt würde.
Studienteilnehmer sind zu großen Teilen überzeugt
Wenn die Dauer der Krankheit verkürzt wird, komme es auch zu weniger Ansteckungen im Haushalt, meint Professor Cunningham. In den Haushalten, in denen die Tropfen verabreicht wurden, steckten sich in 46 Prozent der Fälle andere Familienmitglieder an. Bei den Kindern mit herkömmlicher Behandlung steckten sich Familienmitglieder in 61 Prozent der Fälle an.
82 Prozent der Eltern sagten, dass die Tropfen geholfen haben, die Kinder schnell wieder gesund zu bekommen. 81 Prozent der Eltern gaben an, dass sie die Tropfen auch in Zukunft verwenden würden.
So funktioniert die Anwendung der Nasentropfen
Die Eltern der Kinder, die mit kochsalzhaltigen Nasentropfen behandelt wurden, haben diese selber hergestellt. Dazu haben sie eine hypertone Kochsalzlösung, die aus Wasser und Meersalz bestand, bis zu einem Natriumchloridgehalt von 2,6 Prozent gemixt. Diese Tropfen haben sie dann bis zur Genesung des Kindes mit drei Tropfen pro Nasenloch viermal am Tag verabreicht.