Zum Sommer in Chemnitz und Südwestsachsen gehört das Grillen genau so dazu wie das Amen in der Kirche. Kein Dorf- oder Stadtfest, kein Rummelplatz - egal ob im Vogtland, in Mittelsachsen oder dem Erzgebirge - sind heutzutage ohne Grillstände denkbar. Vor allem aber auch im privaten Bereich ist der Grill zu einem unentbehrlichen Begleiter in der Sommersaison geworden. Egal ob vom Balkon, der Terrasse oder aus dem Garten - an schönen milden Sommerabenden duftet es nach Bratwürsten oder Steaks - und macht richtig Appetit.
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Mehrere Arten von Grillgerät im Einsatz
In Deutschland werden heutzutage mehrere Arten von Grillgerät genutzt, vom Holzkohlegrill, mobilen Grill, Elektrogrill, Gasgrill bis hin zu großen Grillstationen. Auch der tragbare Kugelgrill, der zum Camping oder bei Ausflügen mitgenommen werden kann, ist sehr beliebt.
Am meisten bevorzugt für das Grillen werden die klassische Bratwurst, Steaks oder Fleischspieße. Mit stetiger Zunahme an vegetarischen und veganen Speiseangeboten landen auch andere Lebensmittel anstelle von Fleisch auf dem Grill. Dazu zählen Käse oder Tofu, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte. Aber auch Maiskolben, Champignons, Zucchini, Aubergine und Paprika landen immer öfter auf dem Grill.
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Appetit auf ein knusprig gebratenes Stück Fleisch
Der Appetit auf ein knusprig gebratenes Stück Fleisch reicht sicherlich fast genau bis zu dem Zeitpunkt zurück, an dem der Mensch den Umgang mit dem Feuer beherrschte. Historisch belegt ist, dass schon die Menschen im antiken Griechenland und Rom große Fleischstücke über den Flammen gegart haben. Im Mittelalter war Fleisch allerdings zu einem sehr knappen und damit kostbaren Gut geworden. Das wenige Fleisch, über das die Menschen verfügten, musste optimal genutzt werden. Das Fett am Fleisch einfach verbrennen zu lassen - wie auf dem Grill üblich -, wäre in den Augen der meisten Menschen eine maßlose Verschwendung gewesen. Solche Extravaganzen konnte sich zu damaliger Zeit meistens nur Adlige, und davon auch nur die wirklich reich begüterten leisten.
Kugelgrill verhilft modernem Grillen zum Durchbruch
Das heute übliche Grillen ist eine noch recht neue Erscheinung. Der US-Amerikaner George Stephen erfand Anfang der 1950er Jahre den Kugelgrill. Dieser Grill war nicht mehr fest gemauert, wie bisher üblich, sondern transportabel. Amerikanische GIs brachten ihn schließlich auch mit nach Deutschland. In der Nachkriegszeit trat der Grill auch hierzulande seinen Siegeszug an. Ein Sommer ohne Grillen war in West- aber auch in Ostdeutschland bald undenkbar.
Grillklassiker entsteht im späten Mittelalter
Es ist bekannt, dass die antiken Kulturen am Mittelmeer bereits Bratwürste kannten. Die heutige Variante des Grillklassikers entstand jedoch erst im Spätmittelalter. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung einer Bratwurst findet sich in einer Abschrift des Jungfrauenklosters in Arnstadt/Thüringen aus dem Jahre 1404. Doch auch die Bayern hat die Bratwurst eine lange Tradition. Das "Nürnberger Bratwurstglöcklein" wird sogar noch eher schriftlich erwähnt. Heutzutage sind die Bezeichnungen "Nürnberger Bratwurst" und "Thüringer Rostbratwurst" als geschützte geografische Angaben eingetragen und stehen unter dem Schutz der EU-Kommission.