So können psychisch Erkrankte auf Forschungsziele einwirken

Online-Befragung Was sind Prioritäten für psychisch Erkrankte? Damit Wissenschaftler an den für Betroffene wichtigen Themen arbeiten, geht die Befragung zum "Forschungskompass Mentale Gesundheit" in die zweite Runde.

Berlin. 

Probleme in der Notfallmedizin, Stigmatisierung am Arbeitsplatz, Stärkung von Angehörigen psychisch Erkrankter, Diagnostik, neue Medikamente - das sind nur einige der Themen, die im Frühjahr für das Projekt KOMMIT eingereicht wurden. Ab dem 12. September können Betroffenen und ihnen Nahestehende die Themenvorschläge nun nach ihrer Wichtigkeit für den"Forschungskompass Mentale Gesundheit" bewerten. Das teilt das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) mit.

Betroffene im Mittelpunkt

Maßgeblich dabei: "Welche Fragen sollte die Forschung beantworten, um die psychische Gesundheit von Ihnen oder nahestehenden Personen zu verbessern?", heißt es auf der Projekt-Webseite. Wenn am 12. September 2024 die zweite Runde der Online-Befragung startet, haben Betroffene und Angehörige auf der Webseite kommit-deutschland.de drei Wochen lang die Gelegenheit, die für sie wichtigsten Themen auszuwählen. 

"Für die finale Erstellung des Forschungskompasses ist es wichtig, dass die Erfahrungsexperten die Forschungsprioritäten mit ihrer Bewertung einordnen", so Projektleiterin Sabine Lipinski. Die Veröffentlichung des Forschungskompass, der auf den Antworten der Teilnehmenden basiert, ist für Anfang 2025 geplant. 

So lief die erste Phase

Im Frühjahr 2024 wurden bei der ersten offenen Abfrage über 1500 Beiträge von Betroffenen und ihren Angehörigen eingereicht. Diese wurden in Zusammenarbeit mit mehr als 20 Selbsthilfe- und Selbstvertretungsorganisationen ausgewertet und in 20 Themenfelder gegliedert. 

Die Themen decken Bereiche wie Arbeit, Bildung, Diagnose, Behandlung, Gesellschaft und Soziales, Lebensqualität und Wohlbefinden, Prävention psychischer Schwierigkeiten, Unterstützungsangebote sowie Ursachen und Folgen psychischer Schwierigkeiten ab. 

Das Mitmach-Projekt wurde ursprünglich von Betroffenen und ihren Angehörigen initiiert, die im "Trialogischen Zentrumsrat" des DZPG organisiert sind. Mit Unterstützung von Forschenden wurde KOMMIT konzipiert und wird bis zur Veröffentlichung des Forschungskompasses weiterentwickelt, heißt es von der DZPG. 



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