Pulver, Kapseln, Tee: Warum Detox-Produkte schaden können

Entgiften Detox-Produkte versprechen, beim Abnehmen und Entgiften zu helfen. Doch bewiesen ist ihre Wirkung nicht. Im Gegenteil: Die Nahrungsergänzungsmittel können auf Dauer sogar schaden.

Düsseldorf. 

Brennnessel, Obst- und Gemüseextrakte, Aktivkohle: Das sind nur einige der Stoffe, auf die sogenannte Detox-Nahrungsergänzungsmittel oder -Tees setzen.

Sie sollen dabei helfen, Leber, Nieren und Darm zu reinigen. Durch diese Entgiftung sollen wir leichter abnehmen können und mehr Energie haben, versprechen die Hersteller. Wissenschaftlich bewiesen ist das aber nicht, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Hintergrund: Leber und Nieren arbeiten als Entgiftungsorgane in aller Regel so zuverlässig, dass kaum schädliche Stoffe zurückbleiben. Sogenannte Detox-Produkte braucht der Körper also nicht.

Auswirkungen auf den Mineralstoff-Haushalt

Die Nahrungsergänzungsmittel können sogar schaden - vor allem dann, wenn man sie über einen längeren Zeitraum einnimmt. Ein Beispiel: In vielen Produkten stecken entwässernde Bestandteile, zum Beispiel Wacholderbeeren, Brennnessel, Schachtelhalm, grüner Hafer oder Löwenzahn.

Durch sie scheidet der Körper allerdings nicht nur mehr Wasser aus, sondern verliert auch vermehrt wichtige Mineralstoffe wie Natrium, Kalzium oder Magnesium. Auf Dauer kann es zu Störungen des Mineralstoff-Haushalts kommen, warnt die Verbraucherzentrale.

Aktivkohle bindet auch Vitamine

Vorsicht ist auch bei Produkten mit Aktivkohle angesagt. Sie kann im Magen-Darm-Trakt Stoffe an sich binden, unterscheidet dabei aber der Verbraucherzentrale zufolge nicht zwischen gut und böse.

Heißt: Die Aktivkohle bindet auch Vitamine und Mineralstoffe, die unserem Körper dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Mit der Zeit kann das zu einer Mangelversorgung führen.

Begriff "Detox" ist nicht erlaubt

Übrigens: Weil keine Wirkung bewiesen ist, dürfen die Hersteller ihre Produkte auch gar nicht mit dem Wort "Detox" bewerben oder es im Namen verwenden. Der Verbraucherzentrale zufolge umgehen viele Hersteller das allerdings mit kreativen Wortschöpfungen.



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