Der Touri-Hotspot Paris ist immer eine Reise wert. In die französische Hauptstadt mit dem Auto zu fahren, wird aber in zunehmender Weise ein kostspieliges Vergnügen. Vor allem dann, wenn Reisende mit einem SUV unterwegs sind.
Seit 1. Oktober greift im Innenstadtbereich der Seine-Metropole eine saftige Erhöhung der Parkgebühren. Wer als Besucher seinen SUV oder ein anderes Fahrzeug ab 1,6 Tonnen (Elektroautos ab 2 Tonnen) im Stadtzentrum abstellen will, muss 18 Euro pro Stunde entrichten. Das entspricht einer Verdreifachung des Preises. Bislang waren 6 Euro pro Stunde fällig. Das berichtet der ADAC.
Vorausgegangen war eine Abstimmung unter Pariser Bürgerinnen und Bürgern. Die sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte für die Verdreifachung der Parkgebühren geworben. Ihre Begründung: SUV seien "laut, platzraubend und umweltschädlich". 54,55 Prozent stimmten für die Erhöhung - die allerdings nur für Besucherinnen und Touristen gilt. Anwohnerinnen und Anwohner, Handwerker sowie Pflegedienste sind nicht betroffen. Auch private Parkhäuser sind nicht gezwungen, ihre Tarife anzupassen. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 5,6 Prozent.
ADAC kritisiert Pariser Modell: "Keine geeignete Lösung, um das Parkproblem zu beheben"
Das Parken wird für SUV-Besitzer in Paris also deutlich teuer - das Falschparken aber auch. Wer kein Ticket löst oder eines der falschen Kategorie, muss laut ADAC je nach Parkzone mit Strafzetteln von 150 bis 225 Euro rechnen.
Ob das Pariser Modell beispielgebend auch für deutsche Innenstädte ist? Daran hat der ADAC starke Zweifel. Parkgebühren müssten "fair und in der Differenzierung sachlich begründbar sein", schreibt der Automobilverband. Das sei bei der neuen Regelung in der französischen Hauptstadt nicht der Fall.
Kritikwürdig sei zudem "die Unterscheidung zwischen Bewohnenden und Stadtbesuchenden". Das Fazit: "Der ADAC hält die Pläne der Pariser Stadtverwaltung für keine geeignete Lösung, um das Parkproblem in den Städten zu beheben."